Fertigstellung 2025 geplant Arbeiten für Studierendenhaus an der Nassestraße gestartet

Bonn · Mit einem symbolischen Spatenstich sind die Arbeiten rund um die Nassestraße in Bonn gestartet. Hier soll bis Anfang 2025 ein Komplex mit verschiedenen Angeboten für Studenten entstehen.

Spatenstich an der Nassestraße: (von links) Madita Mues, Asta-Vorsitzende, Klaus Sandmann, Pro-Rektor der Uni Bonn, Katja Dörner, Oberbürgermeisterin, Sandra Scheermesser, Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Gerd Jäger, Generalplaner Baumschlager Eberle Architekten, und Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks.

Spatenstich an der Nassestraße: (von links) Madita Mues, Asta-Vorsitzende, Klaus Sandmann, Pro-Rektor der Uni Bonn, Katja Dörner, Oberbürgermeisterin, Sandra Scheermesser, Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Gerd Jäger, Generalplaner Baumschlager Eberle Architekten, und Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Abrissarbeiten sind erledigt, der Schutt ist abtransportiert, die Baugenehmigung liegt vor, nach jahrelanger Planung kann es jetzt endlich losgehen: Mit einem symbolischen ersten Spatenstich startete das Studierendenwerk am Dienstag offiziell mit den Bauarbeiten für das neue Gebäudeensemble zwischen Kaiser-, Lenné- und Nassestraße. Dort werden in den kommenden zweieinhalb Jahren insgesamt vier Gebäudeteile für das „gesamte studentische Leben“ errichtet.

„Es war ein langer und nicht immer ganz einfacher Weg bis hier hin“, begrüßte Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks, die Festgäste auf der Baustelle. „Wir schaffen hier Flächen für junge Menschen, die studieren, die bei uns Pause machen, essen, sich treffen und gemeinsam lernen. Wir schaffen einen Hafen zwischen Hörsaal, Bibliothek und Studierzimmer“, fügte er hinzu.

Zur Höhe der Gesamtinvestitionen wollte er sich zwar noch nicht äußern. Gleichwohl sicherte Sandra Scheermesser vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft bei ihrem Besuch in Bonn rund 16 Millionen Euro an Fördermitteln des Landes zu, in Aussicht gestellt sind zudem 26,4 Millionen Euro aus Mitteln des Hochschulpakts.

Studierendenwerk rechnet mit Einhaltung der Bauzeit

Derzeit geht das Studierendenwerk davon aus, dass die angestrebte Bauzeit eingehalten wird. Demnach soll die Eröffnung im 1. Quartal 2025 sein. Zwar ist auch dieses Projekt von der enormen Kostensteigerung sowie den aktuellen Lieferengpässen bei Baumaterialien betroffen. Dennoch gibt sich das Studierendenwerk optimistisch. „Die Kosten für die Tiefbauarbeiten sind im veranschlagten Rahmen geblieben. Bei den weiteren Planungen werden wir die Angebote genau prüfen“, so Studierendenwerk-Sprecher Robert Anders. Sollten die Preise für die einzelnen Gewerke deutlich in die Höhe schnellen, werde man die Ausschreibung anpassen müssen.

Wichtig war den Planern, dass die Bonner Studenten in Zukunft nicht nur zum Essen in die Mensa kommen, sondern dass der zentral gelegene Neubau ein Ort des Lernens und des Austauschs wird. Dafür wird im Erdgeschoss eine Lounge eingerichtet. Neben einem Garten und einer Tiefgarage entsteht ein Wohnheim mit 106 Plätzen sowie ein Bürogebäude. Im ersten Stock soll es eine klassische Mensa mit preisgünstigen Gerichten geben, im Erdgeschoss einen „kulinarischen Marktplatz“ mit besonderen, aufwendigeren Angeboten.

Altbauten neben altem Mensa-Haupteingang bleiben erhalten

Voraussetzung für die Umsetzung war, dass sich das gesamte Ensemble harmonisch in die Umgebung mit denkmalgeschützten Häusern einfügt. Während von den Gebäuden aus den Nachkriegsjahren nichts mehr steht, bleiben die beiden Altbauten neben dem alten Mensa-Haupteingang erhalten. Sie werden denkmalgerecht saniert, barrierefrei erschlossen und später dem AStA als Domizil dienen. Ursprünglich sollten einige alte Bauelemente aus den Bestandsimmobilien (beispielsweise Geländer und Steinböden) in den Neubauten verwendet werden. Letztlich hat sich das Studierendenwerk aber dagegen entschieden, da der Aufwand unverhältnismäßig hoch gewesen wäre.

Die Baumaßnahmen auf dem etwa 6400 Quadratmeter großen Areal betrachten die Nachbarn des Südstadt-Wohnviertels allerdings mit Skepsis. Neben den Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten befürchten sie, dass die zukünftige Nutzung des Innenbereichs mit Campusgarten abends und an Wochenenden für viel Lärm und Unruhe sorgen wird. „Die Abrissarbeiten waren für uns schon unerträglich. Aber wir wussten wenigstens, dass es irgendwann keinen Lärm und keinen Dreck mehr geben wird“, beklagt sich eine Anwohnerin der Kaiserstraße. „Aber mit der Fertigstellung der Außenanlage werden wir wohl damit rechnen müssen, dass hier jeden Abend Halligalli ist“, befürchtet sie. Um das zu verhindern, verspricht das Studierendenwerk, dass der nicht öffentlich zugängliche Garten täglich um 20 Uhr geschlossen wird. „Wir unterstützen und fördern die kulturelle Arbeit von und für die Studierenden. Was wir nicht schaffen, sind unkontrollierbare Partyzonen – trotz aller Unkenrufe“, hatte Sarah Cziudaj, stellvertretende Geschäftsführerin des Studierendenwerks, in einer Information für die Anlieger betont.

Für Oberbürgermeisterin Katja Dörner wird mit dem Bauvorhaben zwischen Kaiser-, Nasse- und Lennéstraße der Standort Bonns als internationale Adresse für Studium, Forschung und Wissenschaft weiter gestärkt.

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