Brückensanierungen in Bonn Arbeitszeitänderungen bei großen Unternehmen wegen Bauarbeiten?

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bonn wollen mit den großen Arbeitgebern in der Region sprechen, um ein gemeinsames Vorgehen während der anstehenden Brückensanierungen abzustimmen. "Wir werden über flexible Arbeitszeiten reden, über Fahrgemeinschaften, die zum Beispiel über eine Internetplattform zustande kommen können", sagte Straßenverkehrsamtsleiter Dieter Siegberg im Planungs- und Verkehrsausschuss des Kreises.

Ute Krupp (SPD) teilte mit, das Bundesverteidigungsministerium habe am Sitz in Bonn bereits eine Ausdehnung der Rahmenarbeitszeit auf 6 bis 20 Uhr beschlossen, damit nicht alle Mitarbeiter zu den Stoßzeiten unterwegs seien. Das könne ein Vorbild für die Unternehmen in der Region sein.

Regierungsdirektorin Monika Heimburger, Sprecherin für Verwaltung und Fragen des Rechts beim Verteidigungsministerium, bestätigte auf Nachfrage zwar, dass eine "Änderung der Arbeitszeitverordnung" geplant sei. "Die Personalgremien befassen sich mit dem Vorgang, es ist aber derzeit noch unklar, was dabei herauskommt", sagte sie.

Eine App, die die Verkehrssituation speziell in der Region übersichtlich und unkompliziert darstelle, wird es hingegen so bald nicht geben, wie Siegberg mitteilte. Voraussichtlich im Herbst soll eine App auf Datenbasis des geplanten Infoportals "Verkehr.NRW" an den Start gehen, in die auch Daten des bereits vorhandenen Portals "Mobil im Rheinland" (MIR) einfließen. "Das ist aber nicht das, was wir eigentlich brauchen, das ist zu großflächig, zu viele Infos", fand Rolf Bausch (CDU) und bat Siegberg, sich weiter für eine App einzusetzen, die "pass- und zielgenau auf die Region zugeschnitten ist".

Wie wichtig eine solche App wäre, machte Siegberg selbst deutlich: "Jedes Jahr gibt es 20.000 Alarmtransporte über die Nordbrücke, so etwas wäre also auch für die Rettungsdienste eine große Hilfe." Ein ungleich größeres Problem: Noch immer fehlen eine Verkehrssimulation und die Einschätzung des zu erwartenden Verkehrs vom Landesbetrieb Straßen NRW. Der Kreis will sich deshalb gemeinsam mit der Stadt Bonn nochmals mit einem Schreiben an NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wenden.

Außerdem plant der Kreis, den Nahverkehr zu stärken und Radwege zu optimieren, um mehr Bürger in Bus und Bahn sowie aufs Fahrrad zu bringen und somit die Straßen zu entlasten.

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