Trajektkreisel an der B9 „ARC '89“ nimmt Gestalt an

BONN · Seit Freitag errichten Bauarbeiter die 17 Meter hohe Skulptur „ARC '89“ des französischen Bildhauers Bernar Venet auf dem Trajektkreisel nahe der Bundeskunsthalle. Vier Kranwagen stehen dafür bereit, immerhin wiegen die Elemente jeweils 3,1 Tonnen.

 Am 20.05.2016 werden am Trajektkreisel die ARC 89 Bögen aufgestellt.

Am 20.05.2016 werden am Trajektkreisel die ARC 89 Bögen aufgestellt.

Foto: Benjamin Westhoff

Die ungarische Firma, die die Metallteile hergestellt hat, wird für die Installation nach Aussage eines Dolmetschers auf der Baustelle noch voraussichtlich bis Montag brauchen. Am 5. Juni wird sie um 16 Uhr im Beisein von Minister Sigmar Gabriel und Oberbürgermeister Ashok Sridharan offiziell der Öffentlichkeit übergeben.

Zwei Reihen mit je sieben Einzelbögen aus rostrotem Cortenstahl werden auf dem Kreisverkehr an der B9 errichtet. Sie sollen ein Tor darstellen, das sich stadtein- und auswärts öffnet. Sie sind im 89-Grad-Winkel geneigt, wodurch Venet eine Verbindung zum Wende-Jahr 1989 herstellen will. Damit sollen auch die einschneidenden Veränderungen thematisiert werden, die Mauerfall und Wiedervereinigung insbesondere für die Stadt Bonn mit sich brachten.

Die Finanzierung hat die Stiftung für Kunst und Kultur übernommen, der Bonn bereits die Beethoven-Skultpur von Markus Lüpertz im Stadtgarten und das Werk „Mean Average“ von Tony auf dem Remigiusplatz verdankt. „ARC '89“ wurde laut Stiftungsvorstand Walter Smerling exakt für diesen Ort konzipiert. „Trotz der hektischen Umgebung strahlt die Skulptur eine große Ruhe und Selbstverständlichkeit aus.

Bernar Venet schafft Raum, wo vorher ein rein funktionaler Nicht-Ort war.“ Es sei mehr als eine Skulptur: „Sie ist ein Statement auf die Frage, wie wir mit dem öffentlichen Raum umgehen, in welcher Stadt wir leben wollen. Eine solche Diskussion wünschen wir uns, denn sie bringt die Gesellschaft voran.“

Venet freut sich, seine Bogen-Reihen auf dem Kreisel zu sehen, die eine Leihgabe für zunächst zehn Jahre sind. „Wenn man sie aus der Bewegung im Kreisverkehr heraus anschaut, scheinen sie zu tanzen – ein Tanz zur Feier des Jahres 1989 und des historischen Moments, der zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten geführt hat“, erklärt er.

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