Tag der offenen Tür am Clara-Schumann-Gymnasium Auf der Suche nach der besten Schule

Bonn · Viertklässler und Eltern besuchen derzeit an vielen Gymnasien den Unterricht. Sie haben jede Menge Fragen und Wünsche. Ein wichtiger Aspekt ist das außerschulische Angebot.

 Tag der Offenen Tür im Clara-Schumann-Gymnasium: Felix interessiert sich am meisten für Physik.

Tag der Offenen Tür im Clara-Schumann-Gymnasium: Felix interessiert sich am meisten für Physik.

Foto: Barbara Frommann

Frau Wiest hat ein neues Sofa. „Es ist 2250 Millimeter lang“, berichtet sie „ihrer“ 5a am Clara-Schumann-Gymnasium. „Die Länge kann man doch sicher auch einfacher angeben?“, fragt die Mathematiklehrerin in die Runde. Nicht nur ihre Schüler überlegen kurz. Auf dem Boden sitzen an diesem Samstag außerdem viele Grundschüler, um einmal hautnah zu erleben, wie der Unterricht am Gymnasium abläuft: Beim Tag der offenen Tür informierten sich Eltern und Schüler unter anderem über das Angebot und den Unterricht am Clara-Schumann-Gymnasium in der Bonner Südstadt, besichtigten das Gebäude und sprachen mit den Fachlehrern.

Auch Marlene ist an diesem Morgen gekommen. „Zwei Meter und 25 Zentimeter“, flüstert sie schüchtern ihrer Mutter ins Ohr. „Auch unsere Gäste dürfen sich am Unterricht beteiligen“, animiert die Lehrerin die Viertklässler. „Ich weiß, dass ihr euch ebenfalls mit Größen-, Gewichts- und Zeiteinheiten beschäftigt.“ Doch Marlene traut sich nicht. „Für sie ist alles sehr fremd“, erklärt ihre Mutter. Zwar geht die Neunjährige noch in eine Grundschule in Meckenheim. Aber: „Wir werden spätestens im übernächsten Jahr nach Bonn ziehen. Deshalb suchen wir hier nach einer weiterführenden Schule. Sicher hat Marlene am Anfang einen weiten Schulweg von Meckenheim aus. Aber danach wird er dann für viele Jahre kürzer sein.“

Für Felix ist die Entscheidung längst gefallen. „Ich will aufs Clara“, hat er seine Wahl bereits getroffen. „Ich kenne mich hier gut aus, schließlich waren meine älteren Geschwister hier.“ Auch für seinen Vater ist das ein gutes Argument. „Wir kennen die Schule und viele Lehrer. Wir wissen, dass Felix hier gut aufgehoben sein wird“, stimmt er zu. Familie Schrubb will allerdings nicht nur etwas über den Unterricht erfahren. „Mir ist wichtig, dass eine Schule ein gutes außerschulisches Angebot hat“, erklärt Annette Schrubb.

Schüler sollen genügend Freiräume haben

Neben verschiedenen musikalischen Arbeitsgemeinschaften ist das Gymnasium besonders stolz auf die Zirkus-, die Lauf- oder die Monster-AG für kreatives Zeichnen. Denn „neben dem fachlichen Lernen soll auch das soziale Lernen aktiv gestaltet werden“, betont Manfred Theis, stellvertretender Schulleiter. Deshalb würden die Schüler in der fünften und sechsten Klasse keine „langen Tage“ haben. „Wir wollen, dass sie genügend Freiraum haben, um sich in Vereinen zu engagieren und Zeit für Freunde und Familie haben“, so der Pädagoge. Doch wenn Eltern eine längere Betreuung wünschen, dann seien die Kinder im Silentium stets willkommen.

Die besten Botschafter sind an diesem Morgen jedoch die älteren Schüler. Sie haben sich überall auf dem Schulhof und in dem verwinkelten Gebäudekomplex positioniert, um den Besuchern den Weg zu den einzelnen Klassen zu weisen. „Wir fühlen uns hier wirklich sehr wohl“, erzählen zwei Siebtklässlerinnen, als sie den Weg zur 5a erklären. „Nur der Schulhof könnte schöner sein. Ein paar Klettergerüste und mehr Grün wären perfekt.“ Manfred Theis hatte an diesem Tag gleich eine gute Nachricht parat: „Am 9. November treffen wir uns mit Eltern, Schülern, Architekten und Vertretern der Stadt, um zu überlegen, wie wir unseren Schulhof schöner machen können.“

Rund 117 neue Schüler wird das Gymnasium im kommenden Sommer in den Eingangsklassen aufnehmen. Zwar bekommen die Grundschüler eine Empfehlung für die am besten geeignete Schulform, bindend ist diese jedoch nicht. „Aber“, so betont Theis, „wir sieben nicht aus.“ Im Zweifel überlege man mit den Eltern, ob das Kind an einer anderen Schule nicht eine bessere Förderung bekommt. Wichtig sei, dass die Schule zum Kind passt. „In Bonn gibt es genügend Plätze an Gymnasien. Die Schulen in der Stadt sind alle gut“, gibt er den Besuchern an diesem Tag mit auf den Weg.

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