Kessenicher Einzelhandel Aufbruchstimmung bei Gewerbetreibenden

Kessenich · Der wiederbelebte Verein Stadtmarketing Kessenich organisiert einen Herbstmarkt und will im Bonner Ortsteil etwas bewegen.

Eine gute Nachricht: Auch 2017, und zwar am Wahlsonntag, wird es den Kessenicher Herbstmarkt geben. So sicher war man sich da nicht, nachdem sich der frühere Organisator David Fischer aus dem Ortsleben zurückgezogen hatte. Jetzt gibt es den Stadtmarketing Kessenich-Förderverein, dessen Mitglieder es sich außerdem zur Aufgabe gemacht haben, den Stadtteil schöner zu machen.

Diese Entwicklung ist auch Marcel Butin zu verdanken. Schon um die Jahreswende, so der Dozent für Betriebswirtschaft, habe man einige alteingesessene Einzelhändler wegen des Herbstmarktes angesprochen und festgestellt, dass das Interesse am Herbstmarkt immer noch groß ist. Mit dem Vorsatz, diesen wieder auf die Beine zu stellen, traf man sich Ende April in der GaStru Cuisine im Lindenhof.

Zu diesem Treffen kam auch Jürgen Knees. „Er hat 2005 Stadtmarketing Kessenich gegründet.“ Dieser Verein war zwar eingeschlafen, aber die Satzung hatte er noch. Also wurde der Verein wiederbelebt, Knees ist heute der Vorsitzende. Man holte Gewerbetreibende, Immobilienbesitzer und Bewohner als Mitglieder ins Boot. Und es wurde ein Arbeitskreis Kessenicher Herbstmarkt 2017 unter Leitung von Ferdi Schöneberger eingerichtet. „Als Rentner hat man mehr Zeit“, so der frühere Baumaschinenverleiher.

Mehr Aktivitäten im Ort geplant

Eine Hürde galt es noch zu nehmen: „Die Stadt hatte den Herbstmarkt schon beantragt, aber den verkaufsoffenen Sonntag noch nicht“, sagt Butin. Ohne diesen würden aber einige Einzelhändler nicht mitmachen. „Die Verwaltung sagte, es muss ein politischer Entschluss her.“ Also stellte die CDU einen Eilantrag, den der Rat auch annahm. Derweil wurden Teilnehmer akquiriert, an einer Homepage gebastelt, all das ist jetzt erledigt, der Markt kann kommen.

Der soll eigentlich so werden wie immer, aber laut Butin mit „familienverträglicherer“ Musik als im letzten Jahr. „Auch die Kessenicher Handwerker können sich repräsentieren“, sagt Schöneberger, der ein zehnköpfiges Orga-Team und viele Unterstützer hat. Neben Kessenicher Einzelhändlern soll es auch ortsfremde geben, „mit Angeboten, die man sonst hier nicht sieht“, so Butin. Man will Familien mehr einbeziehen, indem man zwischen den Gewerbetreibenden Flohmarktstände anbietet. So füllt man auch Lücken. Zudem können sich Vereine vorstellen. „Wir wollen die Bürger darauf aufmerksam machen, was wir hier haben“, sagt Schöneberger. „Das wissen ja viele nicht.“ Der Förderverein wird auch Mitglied im Ortsausschuss, der sich aus der Herbstmarkt-Organisation heraushält, weil er sich eher auf das Vereinsleben konzentrieren will. Der Wahlsonntag als Termin ist klug gewählt, dann sind ohnehin viele Menschen unterwegs zum Wahllokal in der Nikolausschule.

Es herrsche eine Art Aufbruchstimmung in Kessenich, findet Butin. Generell will man im Ort mehr machen und Ansprechpartner für Aktivitäten im Ort sein, etwa wenn es um Weihnachtsbeleuchtung, Adventsmarkt, Blumenampeln an den Laternen und mehr geht. Stadtmarketing Kessenich-Förderverein sieht sich auch als Ansprechpartner für die Stadt und mischt sich entsprechend ein, ist zum Beispiel gegen eine Umwandlung der Pützstraße in eine Einkaufsstraße, was auf der Ratssitzung am 14. September thematisiert wird. Dadurch hätten einige Einzelhändler Nachteile, so Butin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Abenteuer Zugfahrt
Kommentar zur ICE-Streckensperrung zwischen Köln und Frankfurt Abenteuer Zugfahrt
Aus dem Ressort