Barrierefreiheit in Bonn Aufzug am Alten Zoll wird 170.000 Euro teurer

Bonn · Der geplante Aufzug, der den barrierefreien Zugang vom Rheinufer zum Stadtgarten sicherstellen soll, fehlt immer noch. Jetzt hat sich herausgestellt, die Aufzuganlage soll obendrein erheblich teurer werden.

 Ein Aufzug soll Barrierefreiheit am Alten Zoll schaffen.

Ein Aufzug soll Barrierefreiheit am Alten Zoll schaffen.

Foto: Martin Wein

Eigentlich sollte die Erneuerung des Straßenabschnitts und der Grünanlagen zwischen Stockentor und Alter Zoll zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven im vorigen Jahr im Rahmen des Masterplans Innere Stadt Bonn fertiggestellt worden sein. Corona machte bekanntlich dem Beethoven-Jubiläum einen Strich durch die Rechnung, und ganz fertig ist das Masterplan-Projekt auch noch nicht. Der geplante Aufzug, der den barrierefreien Zugang vom Rheinufer zum Stadtgarten sicherstellen soll, fehlt immer noch. Jetzt hat sich herausgestellt, die Aufzuganlage soll obendrein erheblich teurer werden.

Rund 170 000 Euro mehr soll die Aufzugsanlage kosten, die Gesamtsumme klettert damit auf 450 000 Euro, teilt die Verwaltung in einer Mitteilungsvorlage für die zuständige Bezirksvertretung Bonn mit, die am Dienstag, 15. Juni, tagen wird. Vor mehr als zwei Jahren hatte das Bezirksgremium die Einleitung des Vergabeverfahrens für den Bau eines Aufzuges am Stadtgarten beschlossen. Denn bisher führt der direkte Weg vom Stadtgarten zum Rheinufer nur über eine breite Treppenanlage mit einem großen Höhenunterschied. Im April 2019 bewilligte das Land die Fördermittel, ein Jahr später erteilte die Stadt Bonn einer Firma den Auftrag.

Doch nun habe sich herausgestellt, dass die Ausführungsplanung des beauftragten Fachplaners für die Gründungsarbeiten der Aufzugsanlage unzureichend sei und daher „umfangreiche Nachbesserungen“ erforderlich seien. Ein externer Gutachter habe bestätigt, dass unter anderem deutlich aufwendigere Fundamentierungsarbeiten nötig seien: So müsse die Gründung auf sogenannten Micropfählen erfolgen und nicht, wie ursprünglich geplant, auf einer Schottertragschicht. Macht nach einer Schätzung des Gutachters Mehrkosten von 170 000 Euro aus.

Zwar seien im städtischen Haushalt für den Masterplan ausreichend Restmittel vorhanden, doch Fördermittel gebe es für die zusätzlichen Kosten nicht mehr, so die Verwaltung weiter. Da man im Stadthaus davon ausgeht, dass die Mehrkosten im Wesentlichen auf Mängel der Planung zurückzuführen sind, ist inzwischen das Rechtsamt der Stadt Bonn involviert. Es soll nun mögliche Regressforderungen gegen das Planungsbüro prüfen.

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