Kommentar zur Sanierung des Tausendfüßlers Aus der Kritik gelernt
Meinung | Bonn · Etwa 20 Mitarbeiter vom Landesbetrieb Straßen standen am Donnerstag den Bonnern für Fragen rund um die Sanierung des Tausendfüßlers zur Verfügung. Nicht nur deshalb meint GA-Redakteur Philipp Königs: Aus der Kritik wurde gelernt.
Der Landesbetrieb scheint es ernst zu meinen. Die Informationsmesse am Donnerstag mit dem Schwerpunkt auf der großangelegten Sanierung des Tausendfüßlers lief nicht nur über volle vier Stunden, es standen auch etwa 20 Mitarbeiter für Fragen aus der Bürgerschaft zur Verfügung, darunter Experten zum Lärmschutz, zu Umweltbelastungen, zur Planung, zur Bürgerbeteiligung, ja selbst zu den Möglichkeiten der Bürger, sich juristisch gegen das Planfeststellungsverfahren zur Wehr zu setzen.
Offenbar hat die Straßenbaubehörde aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Ob man die großen Sanierungen bei Leverkusen nimmt oder die des Kölner Rings: Immer wieder wurde Kritik laut, dass der Landesbetrieb zur Unzeit saniert oder das, was er tut, nicht ordentlich ankündigt.
Die Stadt selbst hatte ein Schlüsselerlebnis, als vor einigen Jahren die Nordbrücke saniert werden musste. Wiederholt hatte sie darauf gedrängt, dass die Zahl der Fahrspuren erhalten bleibt und stattdessen der Lkw-Verkehr verboten wird. Der Landesbetrieb sendete positive Signale und entschied doch anders. Man konnte sich oft nicht des Eindrucks erwehren, die Städte werden bei Laune gehalten, aber wo es langgeht, entscheiden die zuständigen Niederlassungen.
Wenn die Straßenbauer nun die Bürger im Großraum Bonn geballt über die vielen anstehenden Sanierungen informieren, zeigt das zumindest mal die Bereitschaft, die direkte Kommunikation verbessern zu wollen. Eine Zusammenfassung der relevanten Informationen auf der Internetseite www.bonnbewegt.nrw.de und ein Newsletter sind ein guter Anfang, um mit den Bürgern in Kontakt zu treten. Es wäre nicht das erste Mal, wenn bei solchen Treffen Ideen aufkommen, die für alle Seiten einen unmittelbaren Nutzen haben.