Insolvenzantrag Aus für "Elbe am Rhein"
BONN · Ausgezeichnete Weine und gutes Essen: Damit hat das Bistro Elbe am Rhein unterhalb des Biergartens Schänzchens im Rosental für sich geworben. Doch dieses Konzept, mit dem der frühere ehemalige deutsche Botschafter in Bern, Frank Elbe, angetreten war, hat nur dreieinhalb Jahre funktioniert.
Mitte Januar hat er das Lokal aufgegeben, der Insolvenzantrag ist gestellt. Doch schon bald soll in den Räumen wieder Leben einkehren.
Den Stammgästen dürfte es als Erstes aufgefallen sein, dass sich die Türen der Elbe geschlossen hatten. Einige Nachbarn hatten es bislang noch nicht bemerkt, war ja bis vor Kurzem noch der bayerische Biergarten oben geschlossen, und hatte es entsprechend wenig Publikumsverkehr gegeben.
Der Insolvenzantrag sei im Januar gestellt worden, teilt Rechtsanwalt Klaus Regeling von DHPG-Rechtsanwälte Bonn auf GA-Anfrage mit. Am 1. März sei dann sein Kollege Dirk Obermüller durch den Beschluss des Amtsgerichtes Bonn zum Insolvenzverwalter bestellt worden.
"Die Räume sind an den Vermieter zurückgegeben worden", sagt Regeling und meint damit Karin und Wolfgang Kaspar, die das Schänzchen betreiben und das Bistro am Rhein untervermietet hatten.
Die Kaspars selbst sind für das gesamte Ensemble Mieter bei der Burschenschaft Alemannia zu Bonn. Der Beschluss, das Lokal zu schließen, sei getroffen worden, "da Unstimmigkeiten über den Fortbestand des Mietverhältnisses über die Jahresmitte hinaus bestanden", sagt Regeling.
Frank Elbe äußerte sich zu weiteren Einzelheiten nicht, seine Frau Ellen sagte nur, sie wisse nicht, ob das Lokal wieder jemand übernehme.
Das Schänzchen wurde 1990 gebaut und war wegen seiner Größe nach einer kurzen Saison für mehrere Jahre wieder geschlossen. Es ging damals darum, die Zahl von 270 auf 150 Sitzplätze zu reduzieren, damit die Anwohner weniger gestört werden würden. Das Restaurant unten wurde vor zwölf Jahren gebaut.
"Viele Jahre hatten wir es selbst geführt", sagt Wolfgang Kaspar. "Es wurde uns dann zu viel Arbeit." Sohn Felix sei damals noch zu jung gewesen, um die Gaststätte zu übernehme. So sei dann der Kontakt zu Frank Elbe zustande gekommen.
Die Kaspars haben nun den Entschluss gefasst, das Lokal wieder selbst zu betreiben. Wann nach einem Umbau der Betrieb wieder losgehe, hänge von dem Insolvenzverfahren ab. "Wir wollen es bis Ostern schaffen", sagt Wolfgang Kaspar. Es solle ein Restaurant im gehobenen Stil werden, allerdings bezahlbar. Wie es heißen wird, stehe noch nicht fest.
Die Leitung soll dann Felix Kaspar übernehmen, der seine Ausbildung bei Steinheuers in Heppingen (Bad Neuenahr-Ahrweiler) absolvierte und bei Sternekoch Christian Jürgens gearbeitet hat. Im Biergarten hat die Saison bereits am 8. März begonnen. Er ist täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet.