Türkisch-Deutsche Liebesgeschichte Aus Liebe zieht er an den Rhein

BONN · Verliebt, verlobt, verheiratet: Ex-Wäscherprinzessin Jenny und Animateur Fatih führen noch eine Fernbeziehung

Kennengelernt haben sie sich voriges Jahr im Urlaub in der Türkei. Sie verstanden sich auf Anhieb: die ehemalige Wäscherprinzessin und der kleinwüchsige Animateur. Für Fatih hat Jenny ihre alte Beziehung aufgegeben. Im April haben sie geheiratet. Der 31-jährige Türke lernt fleißig Deutsch und will im Herbst nach Deutschland ziehen.

Das Kennenlernen

Jenny, 24, und Fatih, 31, begegneten sich im April 2014 zum ersten Mal im türkischen Kusadasi. Jenny machte dort Urlaub mit ihren Eltern - Fatih arbeitete in dem Hotel als Animateur. "Er ist uns sofort aufgefallen wegen seiner Kleinwüchsigkeit", erzählt Jenny.

Im Laufe des Urlaubs kamen sie ins Gespräch, bemerkten gemeinsame Interessen, verstanden sich auf Anhieb. Trotzdem blieb Jenny auf Distanz. "Ich war damals noch mit meinem Freund in Deutschland zusammen." Zurück in der Heimat merkte sie jedoch: "Ich konnte ihn nicht vergessen." Fatih ging es genauso.

So beendete Jenny ihre bisherige Beziehung und öffnete sich für eine neue mit Fatih - ungeachtet der Entfernung, die sie beide trennte. Mit Facebook und Skype halten sie bis heute Kontakt; Jenny fliegt regelmäßig für eine Woche oder länger in die Türkei. "Es ist, als hätte ich einen Seelenverwandten", erzählt sie, "er ist ein unglaublich toller Mensch."

Der Antrag

Im August vergangenen Jahres war Jenny in der Türkei, um Fatih zu besuchen. An ihrem letzten gemeinsamen Abend gingen sie essen, danach wollte sich Jenny die Abendshow von Fatih und seinem Animateurteam ansehen.

Während der Show holte der Animateurchef sie plötzlich auf die Bühne. Dann ging alles ganz schnell. "Just the way you are" von Bruno Mars tönte aus den Lautsprechern. "Unser Lied", so die beiden. Fatih kam mit Rosen auf die Bühne. Dann kniete er sich vor sie und machte ihr einen Antrag.

Die Hochzeit und die Flitterwochen

Die beiden heirateten am 5. April dieses Jahres im engsten Familienkreis in Kusadasi, wo sie sich auch kennengelernt hatten. Nächstes Jahr möchte Jenny die Feier für ihre Freunde in Deutschland nachholen.

Die beiden ließen sich in der Bar eines Freundes trauen. Als Fatih seine Zukünftige sah, weinte er. An diesem Tag feierten sie ausgelassen, lachten, erzählten und tanzten. "Bis ich meine Füße nicht mehr spürte", erzählt Jenny. Die Hochzeitsnacht verbrachten sie in "ihrem Hotel".

Nach der Feier blieb Jenny noch für eine Woche in Kusadasi. Die beiden genossen ihre Liebe und das gute Wetter.

Die gemeinsame Zukunft

Die Sommersaison endet für die türkischen Hotels im Oktober. Dann möchte Fatih nach Deutschland kommen und mit seiner Frau hier leben. In der Türkei zu leben kann sich Jenny nicht vorstellen. "Ich kann nicht ohne Karneval", so die ehemalige Wäscherprinzessin. Daher ist sie froh, dass Fatih nach Deutschland ziehen will.

Jenny wünscht sich vor allem, dass Fatih, der Telekommunikation studiert hat, dann schnell Anschluss und Arbeit in Bonn findet. Ein bisschen Deutsch hat Jenny ihm schon via Skype beigebracht. "Das Wichtigste kann er schon mal: Alaaf!", erzählt sie.

Jenny glaubt, dass vielleicht das Schicksal sie beide zusammengebracht hat. Sie liebt vor allem Fatihs Herzlichkeit, seinen Humor und die Aufmerksamkeit, die er ihr immer wieder zukommen lässt. "Ich liebe, dass er mich immer zum Lachen bringt", schwärmt sie, "ich kann nie lange sauer sein."

Sie wünscht sich, dass sie Weihnachten dieses Jahr mit Fatih in Deutschland feiern kann, auch wenn er Muslim ist und Weihnachten eigentlich gar nicht feiert. "Alles andere kommt erst noch. Ich freue mich auf jede Stunde, die ich mit ihm verbringen werde", lächelt Jenny und streicht über ihren Ehering.

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