Kochfairgnügen Aus Quinoa schmackhafte Menüs zaubern

BONN · Beim "Kochfairgnügen" steht auch das Zauberkorn der Inkas auf dem Speiseplan. Am Freitag startet die Faire Woche, die bis zum 28. September dauert.

 Vorbereitung für das "Kochfairgnügen": Dorothee Rölli und Margret Killewald gehen die Einkaufsliste durch.

Vorbereitung für das "Kochfairgnügen": Dorothee Rölli und Margret Killewald gehen die Einkaufsliste durch.

Foto: Roland Kohls

Wunderkorn der Inkas oder auch Quinoa heißt die Zutat, aus der Dorothee Rölli schmackhafte Menüs zaubert. Die vielseitigen Körner dienen dabei als Beilage oder Füllmaterial sowie im Auflauf als Hauptzutat. Auch für Süßspeisen lässt sich das Produkt mit dem hohen Eiweißanteil prima nutzen. Quinoa wird auch auf dem Menüplan des diesjährigen Kochfairgnügens im Rahmen der "Fairen Woche" in Bonn stehen. Denn die 47-Jährige veranstaltet auch in diesem Jahr das Koch-Event, bei dem vornehmlich fair gehandelte Produkte genutzt werden.

"Nein, hundert Prozent fair kochen ist fast nicht möglich", erklärt Rölli bereits vorab. "Auch die jeweiligen Menüs bei den Veranstaltungen bestehen nicht ausschließlich aus fair gehandelten Zutaten." Für das Kochvergnügen stellte Rölli zwei unterschiedliche Menüs mit jeweils drei Gängen zusammen. "Es wird unter anderem eine Quinoa-Curry-Schaumsuppe geben, dann indischen Gewürzreis mit Gemüse-Fisch-Tofu-Spießchen und als Nachtisch Bio-Vanille-Eis", gewährt die passionierte Hobby-Köchin einen kleinen Blick in ihre Menüplanung.

Auch für die Vegetarier sei etwas dabei. Bis zu 20 Personen können an der Veranstaltung teilnehmen. Da ist schon logistisches Geschick gefragt, denn Rölli und ihr Team kümmern sich sowohl um die Einkäufe als auch um den Ablauf in der Küche. Das heißt auch, dass die Organisatoren in die Pfarrsäle nach Poppelsdorf und Ippendorf alle Kochutensilien bringen, die für die Zubereitung gebraucht werden, aber normalerweise nicht zum Inventar der jeweiligen Küchen gehören. "Im vergangenen Jahr brauchten wir zum Beispiel einen Riesen-Topf für die Suppe", erinnert sich Rölli.

"Da hatten wir Glück, dass eine Teilnehmerin mit dabei war, die hobbymäßig Caterings veranstaltet und so einen riesigen Topf hatte." Allerdings sei anzumerken, dass faire Zutaten auch im Geldbeutel bemerkt würden. "Faire Produkte sind schon teurer. Espressokaffee fängt im fairen Handel bei 5,45 Euro für 250 Gramm an", sagt Rölli. "Im Supermarkt sind die Bohnen natürlich günstiger."

Dennoch ist die Gymnasiallehrerin in Elternzeit davon überzeugt, dass auch schon der Austausch einzelner Lebensmittel aus dem Supermarkt gegen fair gehandelte Produkte für die Erzeuger etwas bringt. "Zum einen sind die Sachen qualitativ richtig gut", erklärt sie.

"Zum anderen kann man vielleicht nicht die großen Dinge in der Welt ändern, aber man kann etwas in diese Richtung tun." Da würde auch schon die Verwendung von fair gehandelten Gewürzen helfen. Mit "ihren" Koch-Treffen will Rölli Interessierten die Gelegenheit geben, sich über die Möglichkeiten auszutauschen und über fairen Handel zu informieren.

Die Termine: Am Donnerstag, 20. September, und am Samstag, 22. September, beginnt jeweils ab 19 Uhr das Kochfairgnügen - am Donnerstag im Pfarrsaal Sankt Sebastian in Poppelsdorf und am Samstag im Pfarrjugendheim Sankt Barbara in Ippendorf (Kosten 20 Euro pro Person). Anmeldung bei Dorothee Rölli unter der Telefonnummer 0228/640742.

Faire Woche:
Mit der Fairen Woche heute bis Freitag, 28. September, beteiligt sich die Stadt Bonn an einer bundesweiten Aktion, die bereits zum elften Mal stattfindet. Ziel der Initiative ist es, einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten und den Fairen Handel in Deutschland mehr in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu gehören in Bonn unter anderem das "Kochfairgnügen", aber auch eine faire Tafel (ab 16 Uhr, Freitag, 14. September, Brunnenplatz in Lannesdorf), faire Probierwochen im Weltladen (während der Öffnungszeiten ab 14 Uhr, Maxstraße 36) und ein Fair-Trade Kinoabend im Derag-Livinghotel Kanzler (Mittwoch, 19. September, ab 18 Uhr, Adenauerallee 148). Weitere Termine stehen im Internet unter der Adresse www.faire-woche.de.856767

Das faire Rezept: Gemüse-Curry:

Zutaten für 4 Personen: 1 ¼ EL Olivenöl* (extra nativ), 1 kleine Zwiebel, fein gehackt, ½ kleine Lauchstange (in feinen Ringen), 100 g Quinoa*, 1 TL mittelscharfer Curry*, 1 l Gemüsebrühe, 200 ml Kokosnussmilch*, frischer Thymian und Petersilie.

Zubereitung: Zwiebeln und Lauch im Olivenöl andünsten, Quinoa und Curry unterrühren, mit der Gemüsebrühe ablöschen und unter Rühren aufkochen lassen. Anschließend bei schwacher Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren. Nach 10 Minuten die Kokosmilch dazugeben. Die Suppe mit frischem Thymian und Petersilie abschmecken. Je nach Konsistenz mit Gemüsebrühe verdünnen.

Die mit * gekennzeichneten Produkte stammen aus fairem Handel: Das heißt, dass die Erzeuger der Rohstoffe einen festgelegten Mindestpreis für ihre Produkte erhalten, der sich an dem jeweiligen Weltmarktpreis orientiert. Dadurch erhalten die Produzenten mehr Geld als im herkömmlichen Handel. Außerdem sind in den Verträgen zwischen Erzeuger und Abnehmer der Verbot von Kinderarbeit und Sklaverei sowie die Einhaltung der Menschenrechte festgehalten. Faire Produkte erkennen Verbraucher an dem Gütesiegel der Gepa oder dem Fairtrade-Logo.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort