Wegen Sanierung der Beethovenhalle in Bonn Ausbau des Kongresssaals soll deutlich teurer werden

Bonn · Der Ausbau des neuen Kongresssaals im WCCB zur Konzerttauglichkeit soll mehr als zwei Millionen Euro teurer werden. Die Stadt Bonn schlägt einen Verzicht vor.

Der Ärger um das World Conference Center (WCCB) reißt offensichtlich nicht ab: Vor dem Hintergrund der geplanten Sanierung der Beethovenhalle und der damit einhergehenden 18-monatigen Schließung der Halle ab Herbst 2016 soll der neue Kongresssaal des WCCB Interimsspielstätte für das Beethovenorchester und das Beethovenfest 2017 sein und dafür einem Ratsbeschluss von 2015 zufolge durch den Einbau einer Nachhallanlage und eines Konzertzimmers konzerttauglich werden. Doch daraus wird nichts. Zumindest zu einem Teil nicht.

Nicht nur, dass offensichtlich versäumt wurde, für den Ausbau des Saals zur Konzerttauglichkeit rechtzeitig sämtliche baulichen Voraussetzungen im Saal zu schaffen: Die Konzerttauglichkeit soll obendrein deutlich teurer werden, als ursprünglich geplant. Die Kosten, die einst mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt waren, liegen dem Städtischen Gebäudemanagement (SGB) zufolge nun bei 4,3 Millionen Euro.

Die Verwaltung schlägt deshalb dem Stadtrat vor, auf die Nachhallanlage zu verzichten und nur das Konzertzimmer - eine Art überdimensionierte Holzkiste – einzubauen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro, genau die Summe, die ursprünglich für die gesamte Maßnahme vorgesehen war.

Während im Rathaus die Politiker mit großem Unmut auf diese Entwicklung reagierten, gibt sich Kulturdezernent Martin Schumacher gelassen. Denn die Hauptnutzer der Interimsspielstätte im WCCB, die Mitglieder des Beethovenorchesters, hätten nach einem Funktionstest vor 14 Tagen erklärt, auf den Einbau einer Nachhallanlage verzichten zu können.

Das sei machbar, da es sich nur um ein Provisorium handele, bestätigte Orchesterdirektor Michael Horn. Unbedingt erforderlich sei hingegen das Konzertzimmer. Schumacher schließt bei einem Verzicht auf die Nachhallanlage allerdings ein Restrisiko hinsichtlich eines Qualitätsverlust bei der Akustik nicht aus.

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