Buch von Diana-Isabel Scheffen und Andrea Tuschka 111 Orte in Bonn, die sich für einen Ausflug mit Kindern lohnen

Bonn · 111 besonders coole oder geheimnisvolle Orte haben Diana-Isabel Scheffen und Andrea Tuschka aufgespürt und mit ihren Kindern getestet. Das Taschenbuch mit Ausflugstipps für den Nachwuchs, für Eltern und Großeltern, erscheint jetzt.

 Andrea Tuschka (l.) und Diana-Isabel Scheffen schlagen als eines von 111 Ausflugszielen mit Kindern den Fähranleger vor.

Andrea Tuschka (l.) und Diana-Isabel Scheffen schlagen als eines von 111 Ausflugszielen mit Kindern den Fähranleger vor.

Foto: Meike Böschemeyer

Urlaubsstimmung an Rheinkilometer 660. Besser hätten Diana-Isabel Scheffen und Andrea Tuschka diesen Ausflugstipp nicht beschreiben können. „Für mich ist das ein Highlight“, schwärmt Tuschka von dieser Idylle am Rande Bonns. Es gibt viele versteckte oder wenig bekannte Orte und Plätze in der Stadt sowie dem angrenzenden Rhein-Sieg-Kreis, die man gemeinsam mit Kindern entdecken kann. Die beiden Autorinnen haben gesammelt und sie in ihrem Buch „111 Orte für Kinder in und um Bonn, die man gesehen haben muss“ veröffentlicht. Auf der Liste stehen geheimnisvolle, nützliche und verwunschene Ziele, Spielräume und Einrichtungen.

Wo findet man Ufos im Untergrund? Welches Kaufhaus hat eine Kapelle verschluckt? Und wo gibt es einen sprechenden Drachen? Darauf bekommen Kinder im Alter bis 15 Jahre Antworten. Während Scheffen und Tuschka die Texte geschrieben haben, hat Sarah Larissa Heuser die passenden Fotos gemacht.

Rund zwei Jahre haben die Autorinnen an ihrem Werk gearbeitet. Es ist nicht das erste. Vor einigen Jahren haben sie in ihrem „Lehrer-Kochbuch“ humorvoll beschrieben, was Pädagogen so alles anrichten können – von den „Mandelschen Erbsenregel“ bis hin zum „Ratatouille der Elemente“.

Keine Spielplätze auf der Liste

Bei ihrer Recherche für das neue Buch wurden sie zunächst jedoch von Corona ausgebremst. „Da nicht alle Ausflugtipps aufgrund der Pandemiebeschränkungen möglich waren, mussten wir mehrfach umdisponieren“, so Scheffen. Dennoch war es für die beiden gebürtigen Bonnerinnen nicht schwer, ganz besonders „coole“ oder abenteuerliche Orte zu finden und zu beschreiben. „Wir hatten sogar mehr als 111 Vorschläge.“ Und es gab strenge Regeln seitens des Verlags. „Wir durften keine touristischen Ziele und keine Spielplätze in unsere Sammlung aufnehmen. Es mussten wirklich Geheimtipps sein“, so Tuschka.

Längst nicht jedes Ziel schaffte es am Ende ins Buch. Denn gemeinsam mit ihren Kindern haben die beiden Frauen jeden Vorschlag getestet. Dabei erlebten sie dann hautnah, wie unterschiedlich die Kleinen reagieren. „Für meinen Sohn ist beispielsweise die interaktive Karte des Bonner Tiefbauamtes das Größte überhaupt“, so Andrea Tuschka; sie arbeitet als Lehrerin an einem Berufskolleg. „Dort können wir immer sehen, wo es derzeit eine Baustelle gibt, und welche Arbeiten aktuell erledigt werden. Für meinen Sohn gibt es nichts Schöneres, als dies zu beobachten“, schmunzelt sie. „Besonders wenn große Maschinen eingesetzt werden.“

Diana-Isabel Scheffen, die als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Entwicklungsforschung arbeitet, lagen Vorschläge für junge Eltern besonders am Herzen. „Es gibt beispielsweise einmal im Monat ein Kinderwagenkino oder die „Baby-Art-Connection“ in der Bundeskunsthalle. Selbst mit Säuglingen kann man in Bonn etwas Besonderes unternehmen und erleben“, sagt sie.

Fischereimuseum und Christusstatue

Aus eigener Erfahrung wissen beide nun, womit sie beim Nachwuchs punkten können. „Der Besuch im Goldfuß-Museum hat meinem Sohn sehr viel Spaß gemacht“, sagt Tuschka. „Die Taschenlampenführungen im Museum Koenig sind ebenfalls etwas Einzigartiges“, ergänzt Scheffen. Und so ganz nebenbei haben die Autorinnen entdeckt, dass auch sie sich für Themen interessieren, die sie bisher nicht auf dem Schirm hatten. „Die Führung im Fischereimuseums in Troisdorf hat mich vollkommen fasziniert“, so Tuschka. Und: „Wussten Sie, dass es in Hangelar eine Christusstatue gibt, die genauso aussieht wie die in Rio?“, fragt sie.

„Es lohnt sich, ganz bewusst von den ausgetretenen Wegen abzuweichen und sich die Neugier der Kinder wieder zu eigen zu machen. Genau das wollen wir erreichen“, ergänzt Scheffen. Eines war den beiden Frauen bei ihrem Projekt besonders wichtig. „Unsere Tipps sind für Eltern, Großeltern, Kinder und Enkel. Alle sollen ihren Spaß haben“, sind sie sich einig. „Wir wollten niederschwellige und preiswerte Angebote vorstellen.“

Das Taschenbuch „111 Orte für Kinder in und um Bonn, die man gesehen haben muss“, ISBN 978-3-7408-1300-0, im Emons-Verlag zum Preis von 16,95 Euro.

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