Stadtmuseum Bonn Ausstellung über den Bonner Geografen Alfred Philippson

BONN · Die Alfred-Philippson-Straße am Hardtberg, eine Alfred-Philippson-Gedenktafel an der Königsstraße oder auch der Alfred-Philippson-Hörsaal am Geographischen Institut der Uni Bonn: Den Name des Geografen, der am 1. Januar 150 Jahre alt geworden wäre, kennen viele Bonner.

Eröffnete die Ausstellung über das Leben und Wirken ihres Großonkels: Susanne Philippson.

Eröffnete die Ausstellung über das Leben und Wirken ihres Großonkels: Susanne Philippson.

Foto: Barbara Frommann

Im Stadtmuseum ist zum Jubiläum eine Ausstellung über Leben und Wirken des Wissenschaftlers zu sehen. Bei der Eröffnung begrüßte Bürgermeisterin Angelica Kappel die Großnichte von Alfred Philippson, Susanne Philippson, und die Zeitzeugin Mechthild Schumann als Ehrengäste.

Die Ausstellung im Museum an der Franziskanerstraße 9 ist eine Neuauflage und Erweiterung der schon 2006 gezeigten Posterausstellung zu Philippson. Es gibt viele originale Exponaten zu sehen. Darunter das Bundesverdienstkreuz, das Philippson im Jahr 1952 verliehen wurde, und das Originalmanuskript seiner Autobiografie "Wie ich zum Geografen wurde", die er während seiner Gefangenschaft verfasste.

Erarbeitet wurde die Ausstellung von der Gedenkstätte Bonn in Zusammenarbeit mit der Bonner Geographischen Gesellschaft. So begrüßten auch die Vertreter des Geographischen Instituts und der Bonner Geographischen Gesellschaft, Claus Wiegandt und Winfried Schenk sowie die Leiterin der Gedenkstätte Bonn, Astrid Mehmel, die Besucher, und ehrten in ihren Ansprachen das Lebenswerk des Wissenschaftlers.

Philippson unterrichtete ab 1920 als erster jüdischer Professor der Geografie in Deutschland an der Universität Bonn, bis er 1929 zwangsemeritiert wurde. In dieser Zeit machte er sich besonders verdient um den Auf- und Ausbau einer Kartensammlung und durch seine Beiträge zur länderkundlichen Forschung in Griechenland. 1942 wurde er mit seiner zweiten Frau und seiner Tochter nach Theresienstadt deportiert. Wegen seiner Verdienste in der Wissenschaft erlangte er Prominentenstatus, der ihm und seiner Familie das Überleben ermöglichte. Nach seiner Internierung kehrt er mit seiner Familie zurück und lehrte erneut an der Uni Bonn. Bis zu seinem Tod im Jahr 1953 widmet er sich weiter seinem wissenschaftlichen Werk. wek

Die Ausstellung ist bis 26. Februar zu sehen. Informationen gibt es bei der Gedenkstätte Bonn unter 0228/695240.

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