UN-Klimakonferenz Ausstellung zeigt die Auswirkungen des Klimawandels im Globalen Süden

Bonn · Den täglichen Kampf der Menschen gegen den Klimawandel dokumentiert eine Fotoausstellung des Vereins Slycan Trust derzeit in der Stage Gallery in Bonn.

Eine Fotoausstellung zeigt die Auswirkungen des Klimawandels im Globalen Süden und die Lebensrealität der Menschen vor Ort.

Eine Fotoausstellung zeigt die Auswirkungen des Klimawandels im Globalen Süden und die Lebensrealität der Menschen vor Ort.

Foto: Abir Kassis

Sri Lanka, Uganda, Ghana und die Malediven – vier Länder, unterschiedlich in ihrer Kultur, doch vereint durch ein besonderes Schicksal: An vorderster Front kämpfen sie gegen die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Den täglichen Kampf der Menschen gegen die Naturgewalt und den kulturellen Einfluss der Klimaschäden dokumentiert die Fotoausstellung des Vereins Slycan Trust derzeit in der Stage Gallery in Bonn.

Zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehören Länder im globalen Süden, insbesondere in Afrika, Asien und dem Pazifikraum. Das Leben inmitten von Dürren, Stürmen oder Überschwemmungen gefährdet die Existenzen von Millionen Menschen. Fotografien, die die Grenze zwischen Dokumentation und Kunst verschwimmen lassen, geben dem Publikum der Ausstellung faszinierende Einblicke in die Lebensrealität der betroffenen Regionen. Sie zeigen die drastischen Folgen der globalen Erderwärmung und gleichzeitig den Einsatz dieser Länder, um sich an die Veränderungen anzupassen.

Eine bedeutsame Rolle bei der Klimaanpassung spielen Mangrovenbäume in tropischen Küstenregionen. Sie gedeihen im Salzwasser, können große Mengen an Kohlenstoff speichern und bieten Schutz vor Erosion. Als Ökosystem beherbergen sie eine Vielzahl an Land- und Meereslebewesen. Vositha Wijenayake, Vorstandsmitglied von Slycan Trust, zeigt auf ein Foto der bedrohten Pflanzenart. „In Sri Lanka gibt es etwa 40 verschiedene Mangrovenarten“, berichtet Wijenayake. Vor allem die Entwaldung mache den Bäumen zu schaffen, weshalb sie als geschützte Art gelten.

Dürre und Flut wechseln sich ab

„Wir fördern Klimaanpassung- und Resilienz in den betroffenen Regionen“, erklärt Vereinsvorsitzender Dennis Mombauer, der seit sechseinhalb Jahren in Sri Lanka lebt. Dort seien die Auswirkungen des Klimawandels deutlich zu spüren. „Im Bereich der Landwirtschaft wechseln sich Dürre und Flut regelmäßig ab, hinzu kommen starke Stürme, die viele Menschen aus ihrer Heimat vertreiben“, berichtet Mombauer.

Auch der Temperaturanstieg mache sich bemerkbar und Regenfälle seien nicht mehr so verlässlich wie noch vor einigen Jahren. Vor allem die Ernteausfälle machten der Bevölkerung zu schaffen. „Mit großen Zwiebeln konnten sich die Menschen in Sri Lanka früher selbst versorgen“, erzählt Mombauer. „Sie sind aber sehr anfällig für starke Regenfälle, weshalb sie inzwischen aus umliegenden Ländern importiert werden müssen.“

Mombauers Verein mit Sitz in Sri Lanka und Niederlassungen in Niger und Deutschland, betreibt Forschung zum Klimawandel, fördert die soziale Gerechtigkeit und steht im Austausch mit politischen Entscheidungsträgern der betroffenen Regionen. Durch Bildungsarbeit und Maßnahmen vor Ort soll eine nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft gefördert werden. „Zu unserer Arbeit gehört auch das Bereitstellen von Fördermitteln aus nördlichen Regionen, die den Klimawandel am stärksten vorantreiben“, so Mombauer.

Nicht zufällig findet die Ausstellung zeitgleich zu den Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen in Bonn statt. In diesen Verhandlungen stehen all jene Fragen im Mittelpunkt, die auch die Fotoausstellung aufwirft: Wie können Klimaschäden eingedämmt und die betroffenen Regionen unterstützt werden? Ein zentraler Aspekt der Diskussion ist die Schaffung eines neuen Fonds für Klimaschäden.

Noch bis zum 14. Juni kann die Ausstellung von Slycan Trust in der Stage Gallery (Thomas-Mann-Str. 41) zwischen 14 und 20 Uhr besichtigt werden.

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