Bonner Landesmuseum Austausch der letzten defekten Glaslamellen

BONN · Bald ist die gläserne Fassade des Rheinischen Landesmuseums an der Colmantstraße wieder makellos. Ab Mitte März werden die letzten 268 defekten Glaslamellen an den Gebäudeseiten ausgetauscht.

 Das Glashaus rund ums Landesmuseum an der Colmantstraße ist bald wieder ohne Makel.

Das Glashaus rund ums Landesmuseum an der Colmantstraße ist bald wieder ohne Makel.

Foto: Nicolas Ottersbach

Schon im November wurden die ersten 50 Glasscheiben der Überkopfverglasung am Haupteingang und an den seitlichen Fassadenvorbauten gewechselt. Ende Juni sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Die Sanierung war nötig, weil einige der Scheiben gebrochen und herabgestürzt waren.

"Die Glasfassade wird keinesfalls bereut", sagt Birgit Ströter vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Diese Art der Fassadenkonstruktion sei damals die erste ihrer Art gewesen.

"Sie verkörpert den Grundgedanken, das Museum als Haus in einer großen Vitrine zu präsentieren, und dient dem Anspruch einer größtmöglichen Transparenz", sagt Ströter. Drei Jahre nach Abschluss der rund 80 Millionen Euro teuren Grundsanierung des Museums begann 2006 der anfangs rätselhafte Glasbruch an der Fassade.

Drei ein mal drei Meter große Scheiben in den Bereichen des Betriebshofes, der Südfassade und des Skulpturengartens hatten sich gelöst und waren zu Boden gefallen. Seitdem hat der LVR die Glasfassade mit grünen Fangnetzen gesichert, Absperrgitter halten die Besucher von den Gefahrenzonen fern.

Dass die Gläser plötzlich Risse bekamen, lag an falschen statischen Berechnungen und Produktionsfehlern. Die Makel wären erkannt worden, hätte es vor der Montage entsprechende Materialprüfungen gegeben, sagt Ströter: Beim sogenannten Heat-Soak-Test (Heißlagerungstest) werden Nickelsulfideinschlüsse, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind und die bei gewissen Spannungszuständen zu Spontanbrüchen führen können, festgestellt.

Größtenteils übernehme das damalige Architektenbüro die Kosten der Fassadensanierung. "Der LVR hat seinerzeit Geld bei der ausführenden Firma einbehalten beziehungsweise Bürgschaften geltend gemacht", sagt Birgit Ströter. Diese rund 100.000 Euro des mittlerweile insolventen Unternehmens würden nun wieder investiert. Ebenso trage der LVR die Kosten für die etwa 830 neuen Distanzhalter, rund 80.000 Euro.

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