Bonner Kinderbuchprojekt Auszeichnung für Simas Geschichte

BONN/Niederzier · Die GA-Serie „Ankommen in Bonn“ ist am Freitagabend mit dem Journalistenpreis der Awo Mittelrhein ausgezeichnet worden. Die Jury lobte, dass damit Verständnis für Menschen in schwierigen Situationen geweckt wurde.

 In der Flüchtlingsunterkunft Niederzier nehmen (von links) Bettina Köhl, Doris Pfaff und Stefanie Messing den Preis für die GA-Serie „Ankommen in Bonn“ von Norbert Jeub und Britta Sabbag in Empfang.

In der Flüchtlingsunterkunft Niederzier nehmen (von links) Bettina Köhl, Doris Pfaff und Stefanie Messing den Preis für die GA-Serie „Ankommen in Bonn“ von Norbert Jeub und Britta Sabbag in Empfang.

Foto: Sylvia Binner

Was kommt nach der Flucht? Dieser Frage hat sich im Sommer die GA-Serie „Ankommen in Bonn“ gestellt. Die Geschichte des Flüchtlingsmädchens Sima gibt es inzwischen als Kinderbuch – und jetzt ist sie auch preisgekrönt. Die Awo Mittelrhein hat die Serien-Macherinnen am Freitag mit dem Awo-Journalistenpreises in der Kategorie Print ausgezeichnet. „Für Menschen nach der Flucht. Miteinander in Würde leben“, lautete das Thema.

„Die Preisträger haben sich nicht nur ihrer Verantwortung gestellt, sie haben es auch besonders gut gemacht“, sagte Beate Ruland, Vorsitzende der Awo Mittelrhein bei der Preisverleihung in der Flüchtlingsunterkunft in Niederzier. Hier machte der 19-jährige Bashar aus Syrien mit seiner persönlichen Geschichte deutlich, wie erst der Hintergrund des Themas ist. „Ich vermisse mein altes Leben, aber hier kann ich wieder schlafen, ohne an den Tod zu denken. Danke Deutschland, dass du mich als Mensch siehst.“ Auch die Geschichte von Sima soll dazu beitragen, sich in Flüchtlinge hineinzuversetzen.

Eine echte Mannschaftsleistung

„Wir freuen uns, dass Sima nicht nur uns ans Herz gewachsen ist, sondern viele neue Freunde gefunden hat“, sagte Sylvia Binner, Chefin vom Dienst des General-Anzeigers. Ein Erfolg für alle Mitwirkenden sei es, wenn sich diese Zuneigung auf andere Flüchtlinge und deren Schicksal ausdehnen lasse.

Der Preis ist eine echte Mannschaftsleistung: Die Bonner Autorin Britta Sabbag hatte die Idee zur Geschichte und schrieb das erste und letzte Kapitel, Illustratorin Stefanie Messing gab Sima ein Gesicht und schuf fröhliche Bilder. Almuth Voss vom Literaturhaus Bonn half bei den Recherchen in Flüchtlingsfamilien und bei der Umsetzung. GA-Redakteurin Doris Pfaff betreute die Schulklassen, Familien und die Lesegruppe, die am Projekt beteiligt waren und eigene Kapitel zu Papier gebracht haben. Bettina Köhl, stellvertretende Ressortleiterin Bonn, kümmerte sich um die Veröffentlichungen. Weil so viele an der Geschichte mitgeschrieben haben, geht das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro auch an viele: Der Bonner Verein „Kultur verbindet“ soll damit Kinder aus Zuwandererfamilien zu Veranstaltungen und zum Lesen einladen.

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert

„Hinsehen, wo andere wegschauen. Zuhören, wo andere sich abwenden. Aufschreiben, was andere nicht wissen wollen.“ Mit diesem Anliegen hat der Awo Bezirksverband Mittelrhein seinen Journalistenpreis 2011 begründet. „Gute journalistische Beiträge über soziale Themen wecken in der Öffentlichkeit Verständnis für Menschen in schwierigen Situationen und können Veränderungen anstoßen“, so die Initiatoren.

Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Weitere Auszeichnungen gingen in der Kategorie Hörfunk an Joachim Wulkop , Radio Euskirchen), in der Kategorie Fernsehen an Marc-André Schröter (WDR Lokalzeit Bonn), in der Kategorien Nachwuchs an Leonie Ndoukun sowie in der Kategorie Online an Birgit Franchy.

Infos: www.awo-mittelrhein-journalistenpreis.de. Mehr zum Buch „Angekommen in Bonn“ auf

www.ga.de/kinderbuch

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