Bonner Tierschutzverein droht mit Kündigung Autobahnsanierung bringt Tierheim in Existenznot

Bonn · Die Sanierung des Tausendfüßlers bringt das Bonner Tierheim in Existenznot. Barbara Töpfer, die seit 39 Jahren Vorsitzende des Bonner Tierschutzvereins ist, sieht sich gezwungen, den Vertrag mit der Stadt notfalls zum Jahresende aufzulösen.

Bei der Sanierung des Tausendfüßlers wird das Grundstück des Tierheims dauerhaft verkleinert. Wenn die Stadt Bonn nicht kurzfristig Ersatz zur Verfügung stellt, will das Tierheim keine Fundtiere mehr aufnehmen. Dann müsste die Kommune zeitnah selbst ein Tierheim betreiben, glaubt Vereinsvorsitzende Barbara Töpfer. GA-Mitarbeiter Martin Wein hat mit ihr gesprochen.

Frau Töpfer, das Albert-Schweizer-Tierheim kümmert sich am Probsthof im Auftrag mehrerer Kommunen unter anderem um Fundtiere. Ihr Grundstück ist bis zum Rand mit Gebäuden und Auslaufboxen bestellt. Demnächst soll ein Teil aber dem Neubau des Tausendfüßlers – also der A 565 – weichen.

Was würde dem Bau zum Opfer fallen?

Können Sie damit ihre Aufgaben noch erfüllen?

Welche Konsequenzen hätte das für die Stadt?

Das wird bei der Stadt niemand wollen. Sie hätten als Ausgleichfläche gerne das Kleingartengelände in direkter Nachbarschaft?

Und die Kleingärtner hätten weniger Krach.

Sie nehmen die Pläne von Straßen NRW also hin und hoffen auf eine Erweiterung in Richtung der Kleingärten?

Das kann mit allen Widerspruchsrechten ein paar Jahre dauern.

Wir haben uns schon 2016 über das Problem unterhalten. Seither hat sich nichts getan. Sind Sie von der Stadt enttäuscht?

Haben sich die Parteien mit der Angelegenheit beschäftigt?

Aber die Zuwendungen der Stadt wurden vor zwei Jahren auf 240 000 Euro im Jahr erhöht.

Wie viele Tiere betreuen Sie im Jahr?

Sie bemühen sich also um eine schnelle Weitervermittlung?

Dafür holen Sie Fundtiere aus anderen Ländern vor allem Süd- und Osteuropas. Ist das sinnvoll, wenn Ihnen der Platz künftig fehlt?

Die sich ja kurzfristig ändern können, wie der Fall aus der Eifel in der vergangenen Woche zeigt.

Haben Sie häufiger mit solchen Fällen zu tun, in denen Menschen mit Tieren gar nicht umgehen können?

Die Urlaubszeit ist dagegen kein großes Problem mehr?

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