Gelände am ehemaligen Schlachthof Diese Künstler kommen zu den Autokonzerten nach Bonn
Bonn · In Bonn wird es ab Mitte Mai auch Autokonzerte geben. Die Stadt erteilte den Veranstaltern nun die Genehmigung für ein Gelände in der Weststadt. Und schon am Freitag wurden mehr als 20 Konzerte und Auftritte von namhaften Stars verkündet.
Jahrelang war es um das Gelände des alten Schlachthofes an der Immenburgstraße ruhig geworden – nun inmitten der Corona-Krise hauchen Bonner Veranstalter dem Areal wieder Leben ein und erfüllen damit vielen Bonnern wieder den Wunsch nach Konzertbesuchen. Denn ab dem 15. Mai sollen dort zwischen dem alten Schlachthof und den Bahngleisen Autokonzerte stattfinden. Mit zahlreichen namhaften Stars und Besuchern, die das jeweilige Konzert aus ihren Autos verfolgen können.
„Es wird etwas ganz Großes, da sind wir uns alle sicher“, erklärt Sandro Heinemann dem GA. Heinemann ist Geschäftsführer von RheinEvents, die unter anderem das Panama Open Air Festival in der Rheinaue veranstalten. Die Autokonzert-Reihe organisiert RheinEvents gemeinsam mit der Fünfdrei Eventagentur, die unter anderem für das Green Juice Festival in Vilich verantwortlich zeichnen. Die beiden Agenturen haben Ende März das Streamingportal bonnlive.com gegründet, auf dem Auftritte von Künstlern im Internet gestreamt werden. Die Autokonzerte sollen auch unter dem Label „Bonnlive“ laufen - die Vorbereitungen für die Konzerte haben erst vor wenigen Tagen begonnen. Am Donnerstag gab die Stadtverwaltung allerdings schon grünes Licht für die Autokonzerte. Möglich machen das vor allem zahlreiche Sponsoren, die das Projekt unterstützen.
Für die Konzerte an der Immenburgstraße konnten die Veranstalter bislang namhafte Stars verpflichten. „Es werden unter anderem Felix Jaehn, Alle Farben, aber auch Comedians wie Bernd Stelter und Ingo Appelt auftreten. Kasalla, Cat Ballou und die 257ers sind ebenfalls dabei“, so Heinemann. Den Anfang macht am 15. Mai Schlagerstar Heino. Einen Tag später stehen Kasalla auf der Bühne. „Jeden Tag wird es Programm auf dem Gelände geben, auch für die Kinder lassen wir uns etwas einfallen“, sagte Julian Reininger, Geschäftsführer der Fünfdrei Eventagentur.
Für die Künstler wird auf dem Gelände eine Bühne mit allerhand Technik und Licht aufgebaut. Damit auch alle Gäste, die in ihren Autos sitzen, etwas sehen können, wird das Geschehen auf der Bühne zusätzlich auf eine LED-Wand übertragen. Den Ton empfangen die Besucher über eine spezielle Frequenz mit ihren Autoradios. Dazu wurde von den Veranstaltern eine Lizenz bei der Bundesnetzagentur beantragt. Verstärker oder große Lautsprecher wird es auf dem Gelände nicht geben - auch werden die Konzerte nicht ins Internet übertragen.
Während die Zuschauer bei normalen Konzerten laut mitsingen und applaudieren und so den Künstlern zeigen, dass das was sie geboten bekommen gefällt, ist es bei den Autokonzerten etwas anders. Denn Hupen und das Betätigen der Lichthupe sind als Applaus-Ersatz nicht gestattet. Die Besucher dürfen ihre Autos nicht verlassen, die Verdecke müssen geschlossen sein. Außerdem müssen die Autos einen Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten. Derzeit befinden sich die Veranstalter noch in der Feinabstimmung, aber es sollen auf jeden Fall bis zu 200 Autos vor der Bühne Platz finden. In jedem Fahrzeug sind maximal zwei Personen erlaubt, die Konzerte müssen um 22 Uhr beendet sein. „Die Stadt genehmigt bislang 167 Fahrzeuge, allerdings wollen wir noch einmal fragen, ob nicht auch 200 möglich sind. Die Möglichkeiten vor Ort sind auf jeden Fall gegeben“, so Reininger.
Die Veranstaltungsreihe ist erst einmal auf sechs Wochen beschränkt, Sandro Heinemann kann sich aber sehr gut vorstellen, dass es auch darüber hinaus weitergehen wird. Denn die Genehmigung der Stadt gilt für maximal drei Monate und werde früher erlischen, falls die coronabedingten Einschränkungen aufgehoben werden, teilt die Stadtverwaltung mit.
Heinemann kündigte am Freitag gegenüber dem GA an, dass weitere bekannte Künstler in Kürze bekannt gegeben werden können. „Natürlich haben wir die Autokonzerte nicht erfunden, diese gibt es auch anderswo. Allerdings glauben wir, dass es bislang nirgends ein so großes Programm gibt wie in Bonn“, so Heinemann. Derzeit sei es auch einfach, die Künstler zu engagieren, da sie aufgrund der Vielzahl an abgesagten Konzerten einen leeren Terminkalender hätten.
Die Tickets werden zwischen 15 und 40 Euro pro Person kosten, teilten die Veranstalter mit - buchbar seien diese auf der Internetseite von Bonnlive. „Die Tickets sind auf jeden Fall günstiger als für normale Konzerte. Außerdem wird jeweils ein Euro pro Ticket gespendet“, so Heinemann. Für die Streams auf bonnlive.com können die Zuschauer freiwillig spenden, bislang seien so 7000 Euro zusammengekommen, durch die Konzerte soll die Spendensumme weiter anwachsen und der Bonner Kultur zu Gute kommen.
Die Konzerte im Überblick:
- 15.5. Heino
- 16.5. Kasalla
- 19.5 Mo-Torres
- tba. Felix Jaehn
- 20.5. Bernd Stelter
- 21.5. Alle Farben
- 22.5. Niconé & Dirty Doering
- 24.5. Markus Maria Profitlich
- 25.5. Völkerball
- 27.5. Miljö
- 28.5. Björn Heuser
- 29.5. Gestört aber Geil
- 30.5. 257er
- 31.5. Guildo Horn
- 3.6. Höhner
- 4.6. LGoony, Lugatti & 9ine
- 6.6. Cat Ballou
- 10.6. Ingo Appelt
- 15.6. KAYEF
- 16.6. Tobias Beck
- 25.6. Anka Zink
weitere Künstler werden zeitnah veröffentlicht
Die Tickets zu den Konzerten sind ab Montag, 4. Mai, 12 Uhr auf www.bonnlive.com erhältlich.