Adenauerallee in Bonn Radfahrer bei Unfall auf B9 lebensgefährlich verletzt
Bonn · Ein 62-jähriger Radfahrer hat bei einem Unfall auf der Adenauerallee in Bonn am Mittwochmittag lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Auch am Donnerstag sei der Gesundheitszustand unverändert.
Lebensgefährliche Verletzungen hat ein 62-jähriger Radfahrer am Mittwochmittag bei einem Unfall auf der Adenauerallee (B9) erlitten. Wie die Polizei mitteilte, fuhr der Radfahrer nach ersten Ermittlungen sowie Zeugenaussagen gegen 12.45 Uhr die Straße in Richtung Innenstadt entlang.
In Höhe des Museums Koenig soll der Radfahrer nach jetzigem Erkenntnisstand vom Schutzstreifen am rechten Straßenrand nach links gefahren sein. In der Folge erfasste ihn ein 30-Jähriger mit seinem Pkw, der ebenfalls in Richtung Innenstadt unterwegs war.
Der 62-Jährige wurde durch die Kollision auf das Auto geschleudert, stürzte und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Nach einer Erstversorgung vor Ort kam er in ein Krankenhaus. Der Autofahrer blieb nach Aussage der Polizei unverletzt.
Für die Unfallaufnahme, bei der die Polizei zur Vermessung der Unfallstelle auch einen 3D-Scanner einsetzte, musste die Adenauerallee zeitweise komplett gesperrt werden. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Am Donnerstag sei der Gesundheitszustand des Fahrradfahrers unverändert, teilte die Polizei dem GA mit.
Nach einem tödlichen Fahrradunfall auf dem Heinrich-Böll-Ring am 3. Juni, bei dem eine 25-jährige Fahrradfahrerin ums Leben kam, entbrannte eine Diskussion um die Sicherheit von Fahrradfahrern in Bonn. Die SPD forderte, dass an allen Ampeln im Stadtgebiet sogenannte Trixi-Spiegel angebracht werden sollten. Dabei handelt es sich um einen kleinen Konvexspiegel, der den toten Winkel verschwinden lassen soll. Ein Spiegel kostet knapp 100 Euro.
Die Meinungen über die Wirksamkeit der Spiegel geht allerdings weit auseinander. Experten halten nicht viel von den Trixi-Spiegeln, weil diese nicht den ganzen Abbiegevorgang abbilden, sondern nur Sequenzen. Der ADAC warnt davor, dass wegen der Spiegel Situationen falsch eingeschätzt werden können.
Mit knapper Mehrheit hatte der Bonner Stadtrat Ende September die Einführung von Trixi-Spiegeln abgelehnt. Auch den Aufbau zusätzlicher Ampeln für den Radverkehr wollten die Sozialdemokraten erreichen. Weil die Unterhaltung aufwendig sei, riet die Verwaltung von der Anschaffung ab. CDU, FDP und Bürger Bund Bonn hielten diese Einschätzung für schlüssig. Die Linken, die Sozialliberalen und die Grünen unterstützten den SPD-Antrag.