Prozess in Bonn Bande muss sich vor Gericht verantworten

BONN · Vier Männer im Alter zwischen 21 und 34 Jahren sind jetzt von der Staatsanwaltschaft wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Sie sollen sich an 127 Einbrüchen beteiligt haben und müssen sich bald vor dem Landgericht für die Taten verantworten.

Immer wieder gingen die Einbrecher zwischen Mitte Oktober und Ende Dezember 2013 in Bonn auf Diebestour, so Gerichtssprecher Philipp Prietze. Ihr Einzugsgebiet scheint allerdings das gesamte Rheinland samt dem Ruhrgebiet gewesen zu sein. Der durch die Bande verursachte Gesamtschaden beläuft sich laut Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen auf mehr als eine halbe Million Euro.

Die mutmaßlichen Köpfe der Bande sollen zwei Männer aus Hagen sein. Die 32 und 33 Jahre alten Angeklagten sitzen in U-Haft - genauso wie ein 21-Jähriger, der keinen festen Wohnsitz hatte und wie die beiden Köpfe der Bande aus Südosteuropa stammt.

Die Bonner Polizei erwischte ihn im Dezember auf frischer Tat. Der Verdacht, dass es sich bei ihm nicht um einen Einzeltäter handelt, erhärtete sich laut Volkhausen bei der Auswertung der Telefondaten des jungen Mannes.

Zu der Bande sollen neben dem vierten Angeklagten, dem Beihilfe vorgeworfen wird, noch zwei weitere Männer gehört haben: Die beiden scheint der 33-Jährige zur Begehung von Einbrüchen aus ihrem Heimatland hergelockt zu haben. Gewohnt haben soll die Bande in der Wohnung des 32-Jährigen in Hagen. Laut Anklage versorgte er die Männer nicht nur mit Essen. Er soll mit dem 33-Jährigen die Touren zusammengestellt und die Handlanger mit Werkzeugen und Navigationsgeräten ausgestattet haben.

Den Bandenchefs musste die Beute ausgehändigt werden. Den neben tausenden Euro Bargeld erbeuteten Schmuck und Elektronikgeräte sollen sie verkauft haben. Anscheinend wurde ein Großteil des Geldes in Clubs verprasst. Die beiden nicht angeklagten Bandenmitglieder sollen wegen Einbruchsdiebstählen in Finnland im Gefängnis sitzen.

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