"toys2masters" Bandwettbewerb geht in die Endphase - Heißer Abend in der Harmonie

BONN · Dicke Luft in der ausverkauften Harmonie - das Publikum bestehend aus angereisten Fans, Freunden und Familien, Livemusik-Begeisterten aus der Umgebung und Anhängern der Bands schwitzt, tanzt, wippt und grölt. Fünf Bands und ein Solo-Künstler aus Bonn und NRW unterhalten die rund 500 Gäste des ersten "toys2masters"-Halbfinales am Donnerstagabend mit selbst geschriebenen Songs aus den Genres Rock, Pop, Akustik und Funk.

 Die Band Soma legte sich gewaltig ins Zeug. Rund 500 Zuschauer kamen zum Konzertabend.

Die Band Soma legte sich gewaltig ins Zeug. Rund 500 Zuschauer kamen zum Konzertabend.

Foto: Horst Müller

Makeda Michalke (23), Frontfrau der Bonner Band "Steal a Taxi", steht verschwitzt und glücklich im Backstage-Bereich, die Gitarre noch in der Hand. Der dreißigminütige Auftritt ist absolviert, auf das Weiterkommen ins Finale des Wettbewerbs hat die BWL-Studentin jetzt keinen Einfluss mehr. "Steal a Taxi" sind zu viert, seit drei Jahren musizieren sie gemeinsam, die englischsprachigen Popsongs haben funkige Elemente. Michalke, der klassischer Gesangsunterricht nicht besonders zusagte, klingt und performt, als sei sie schon lange im Geschäft.

Seit 1995 gibt es toys2masters, einen Bandwettbewerb, der den Schwerpunkt auf die Förderung der Teilnehmer legt. "Wir nehmen jede Anmeldung an", erklärt Projektleiter Christoph Scheel vom Veranstalter "Das Musiknetzwerk". Zwischen Hin- und Rückrunde bekommen die Bands aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich zu verbessern.

Sei es durch Video-Analyse des Auftritts oder Songschreiben-, Gesang,- oder Performance-Workshops, geleitet von Fachleuten. "Dieses Angebot erhält viel Zuspruch von den Teilnehmern", so Scheel. "Man erkennt Unterschiede zwischen Hin- und Rückrunde." Sängerin Makeda Michalke entschied sich für eine Schulung im Texteschreiben, der Bonner Musikwissenschaftler, Buchautor und Jurymitglied Volkmar Kramarz gab nützliche Tipps.

"Wir haben Beispiele aus der Popmusik analysiert", erinnert sich die 23-Jährige. Zentrale Frage: Was macht diese Lieder zu kommerziellen Erfolgen? Der Autor des Bestsellers "Die Pop-Formel" sitzt jetzt mit Klemmbrett auf dem Schoß neben seinen Jurykollegen, dem Toningenieur Andreas Wiedenhoff und Saxophonist Tobias Vögelfänger, auf der Empore und bewertet die Auftritte. Geurteilt wird über Können, Performance und Komposition.

Während die Rockband "Suit up!" die Menge zum Kochen bringt, verteilt Ijaz Ali im Backstage-Bereich noch letzte Karten an seine Freunde. Der 22-Jährige aus Bad Hönningen, der vor drei Jahren noch mit Band teilnahm, steht beim Auftritt zwar alleine da, weiß im Zuschauerraum aber rund 130 Unterstützer auf seiner Seite. Er ist der einzige Solo-Künstler. Seine Musik: abwechslungsreicher Akustik-Pop. Publikumsstimmen und Jurywertung katapultieren Ijaz Ali am späten Abend ins Finale. Ebenfalls dabei: "Steal a Taxi" und "Finky Hollow".

Am 8. November treten weitere sechs Bands in der Harmonie an. Die drei Gewinner treffen im Finale am 7. Dezember im Brückenforum auf Ijaz Ali, "Steal a Taxi" und "Finky Hollow".

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