Gaststätte "Zur Linde" ist geschlossen Banges Warten auf einen neuen Pächter

LESSENICH · Die Gaststätte "Zur Linde" ist geschlossen. Lessenicher Ortsvereine müssen in andere Lokalitäten ausweichen

 Für die Gaststätte "Zur Linde" im Lessenicher Ortskern wird ein neuer Pächter gesucht.

Für die Gaststätte "Zur Linde" im Lessenicher Ortskern wird ein neuer Pächter gesucht.

Foto: Stefan Knopp

Der letzte Pächter hat sich wohl finanziell verkalkuliert, und jetzt ist die Lessenicher Traditions-Gaststätte Zur Linde zu. Und das schon seit Anfang Oktober, wie der Ortsausschuss-Vorsitzende Bruno Euskirchen mitteilt. Besitzer Hans Weber sucht derzeit nach einem neuen Mieter, der sich möglichst lange darin halten soll, und will sich dahingehend derzeit nicht weiter äußern.

Von der Schließung wurden auch die Ortsvereine kalt erwischt, die die Linde als Treffpunkt genutzt haben. "Überrascht hat uns das alle", sagt Carletto Venezia, Vorsitzender des Lessenicher Junggesellenvereins. Auch wenn er schon gewusst habe, dass der Pächter finanziell zu knabbern hatte. Der JGV hat sich dort zu monatlichen Sitzungen getroffen.

"Wir wünschen uns natürlich unsere geliebte Linde zurück." Bis sich da eine Lösung abgezeichnet hat, weicht der Verein in die Gaststätte "Halbzeit" in der Soccerhalle aus. "Dort gibt es einen separaten Raum, in dem wir ungestört unsere Sitzungen abhalten können", so Venezia. Das sei aber nur eine Übergangslösung. Er wünsche sich einen neuen Gastwirt, der kein Problem damit hat, dass es bei den Junggesellen traditionell auch mal ein bisschen lauter zugeht.

Die "Halbzeit" ist auch für den Fußballverein Rot-Weiß Lessenich die Übergangslösung. "Große Räumlichkeiten sind ja sonst knapp", sagt der Vorsitzende Marco Jost. Die Mehrzweckhalle an der Grundschule sei wiederum zu groß. "Aber das wird nie eine richtige Vereinsgaststätte sein können", sagt er zur Gastronomie der Soccerhalle. Der Verein habe jetzt nicht nur keine Geschäftsstelle - in der Wohnung über dem Vereinsheim, die man sich dafür gewünscht hätte, lebt nach wie vor eine Flüchtlingsfamilie, deren Kinder inzwischen ins Vereinsleben integriert sind -, sondern auch kein Vereinslokal mehr. Umso mehr hofft Jost, dass bald ein neuer Linde-Pächter gefunden wird.

Ganz bitter ist die Schließung auch für die KG Lessenicher Sterne. Man wollte die Hofburg wieder dort aufschlagen, sagt Pressesprecherin Inis Knott-Heinzler. Das habe man schon vor Monaten für den Karnevals-Terminkalender eingereicht. Und nun ist diese Möglichkeit weggebrochen - wohin also gehen? Die nächsten Lokalitäten wären neben der Soccerhalle Gaststätten in den umliegenden Stadtteilen. "Wir haben uns noch gar keinen Kopf darüber gemacht", sagt sie. Man müsse abwarten, das Thema werde auf der nächsten Vorstandssitzung besprochen. Zur Hofburgerstürmung sagte sie: "Es wird auf jeden Fall eine geben."

In Lessenich fehle jetzt ganz eindeutig etwas, so Knott-Heinzler. "Von den Räumlichkeiten her war die Linde ideal." Die genannten Vereine sind ja nicht die einzigen, die sich erst mal eine neue Bleibe suchen müssen, sagt Frank Weber, Vize-Chef des Meßdorfer Karnevalsclubs und Neffe des Linde-Besitzers. Auch der Kirchenvorstand tage zum Beispiel dort. Daneben gibt es Stammtische, Kartenspielrunden und diverse Weihnachtsfeiern, die abgesagt werden mussten. Der MKC werde in andere Lokale ausweichen, sagt er.

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