Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Baubeginn des BSI in Bonn im kommenden Jahr

Bonn · Die Arbeiten für den Neubau des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik in Bonn beginnen wohl im kommenden Jahr. Ein „Baufachliches Bewertungsgremium“ für den BSI-Neubau traf sich jetzt zu seiner konstituierenden Sitzung.

Lange war nichts zu hören gewesen vom geplanten Neubau des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), jetzt sind zumindest die Planungen in eine neue Phase eingetreten. Damit regt sich auch in der Umgebung etwas – nämlich die Sorge vor zunehmendem Verkehr und Parkplatznot. Einen exakten Zeitplan für den Bau gibt es aber bislang ebenso wenig wie einen konkreten Entwurf.

„Baufachliches Bewertungsgremium“, so heißt die Runde, die sich jetzt zu ihrer konstituierenden Sitzung traf und dereinst im Vergabeverfahren über die unterschiedlichen Entwürfe beraten soll, von denen einer am Ende auf der Brachfläche an der Ecke Kennedyallee/Ludwig-Erhard-Allee in die Tat umgesetzt werden wird. Mitglieder des Gremiums sind Oberbürgermeister Ashok Sridharan als Vertreter der Stadt Bonn, BSI-Präsident Arne Schönbohm, Lutz Leide als Leiter des Geschäftsbereichs Facility Management der als Bauherrin fungierenden Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) sowie weitere Fachleute aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Umwelttechnik/Umweltmanagement und Landschaftsarchitektur. Vorsitzende des Bewertungsgremiums ist Dörte Gatermann.

Angesichts der zunehmenden Herausforderungen bei der Gestaltung einer sicheren Digitalisierung habe sich die Mitarbeiterzahl des BSI in den letzten drei Jahren annähernd verdoppelt und werde auch weiterhin wachsen. „Möglichst rasch“ wolle man deshalb den Neubau realisieren, so Arne Schönbohm. Ähnlich sieht es Lutz Leide. Stellvertretend für die BImA als Eigentümerin der Fläche sagt er: „Ich freue mich, dass wir mit dieser Sitzung die entscheidende Phase eines Projektes einleiten, das für den Bund, die Stadt Bonn und die BImA eine sehr große Bedeutung hat“. Ziel des Beratergremiums ist es nun, bald einen Entwurf als Wettbewerbsergebnis zu erhalten, der „besonderen städtebaulichen, architektonischen und technisch funktionalen Anforderungen“ gerecht wird.

Zelte aufgeschlagen

Gleich neben dem BSI hat bekanntlich mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum (Kdo CIR) eine von fünf Teilstreitkräften der Bundeswehr ihre Zelte aufgeschlagen. Doch auch dort ist das frühere Kanzleigebäude gegenüber dem Forschungszentrum Caesar mit rund 400 Dienstposten bereits voll belegt. Berücksichtigt wurde im Zuge der Planaufstellung auch der Umstand, dass das Gelände einstmals als Müllkippe genutzt wurde. Das allerdings scheint nach jetzigem Stand kein Hindernis zu sein: So habe das Umweltgutachten „keine Erkenntnisse über eine Unbebaubarkeit wegen Altlasten geliefert“, teilt das Presseamt mit.

Die Stadtverwaltung bereitet derzeit die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs vor – nicht zu verwechseln mit Architektenentwürfen. Über die formelle Zulässigkeit des Projekts – und seine Grenzen – sollen bereits im Mai die Bezirksvertretung Bad Godesberg und der Umweltausschuss des Rates, im Juni dann der Planungsausschuss beraten. Im ersten Quartal 2020, heißt es seitens der Stadtverwaltung, könnte dann der Satzungsbeschluss erfolgen. Parallel dazu soll auf Ebene des Bundes über Entwürfe und Vergabe entschieden werden. Bleibt es dabei, könnte bereits im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden.

Das wiederum nährt in der Nachbarschaft die Aufmerksamkeit. Kein Wunder also, dass etwa der Schaumburger Hof beim jüngsten Bürgertreff der örtlichen CDU bis auf den letzten Platz besetzt war. Ortsverbandsvorsitzender Nikolaus Kircher hatte neben den BSI-Plänen auch den geplanten Neubau auf dem Postbankgelände an der Kennedyallee zum Thema gemacht. Im Ortsteil sorgt man sich vor allem wegen der Dichte der Bebauung und des zu erwartenden Verkehrsaufkommens. Bereits jetzt fällt an Wochentagen die Parkplatzsuche schwer. Wenn nun noch einmal 1500 Arbeitsplätze und bis zu 300 zum Teil geförderte Wohnungen hinzukommen, könnte das für Plittersdorf den Kollaps bedeuten, befürchtet man rund um die frühere amerikanische Siedlung. Entsprechend groß ist dort der Wunsch nach einem Kreisverkehr an der Kreuzung der Ludwig-Erhard-Allee mit der Kennedyallee/Mittelstraße.

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