Kottenforst bei Bonn-Röttgen Baum verfehlt Jägerhäuschen im Kottenforst nur knapp

Röttgen · Über Jahrhunderte stand sie fest im Boden, aber „Burglind“ war dann doch zu viel: Eine der beiden riesigen Lärchen, die seit dem 18. Jahrhundert das kleine Jägerhäuschen im Kottenforst bei Röttgen flankieren, überlebte das Sturmtief nicht.

Wie ein Streichholz knickte der prächtige Baum um. Selbst die Wurzeln wurden durch den Orkan aus dem Boden gerissen. Trotzdem: „Wir haben noch einmal Glück gehabt“, bewertet Uwe Schölmerich vom zuständigen Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft die Lage. „Zum Glück ist der schwere Stamm neben das Jägerhäuschen gefallen und hat keine Schäden an dem Gebäude hinterlassen.“ Schölmerich leitet das zweitgrößte Forstamt in NRW, das den Rhein-Sieg-Kreis sowie die Städte Bonn, Köln und Euskirchen umfasst.

Nach einer ersten Bilanz sei der Wald rund um Bonn trotzdem noch einmal „mit einem blauen Auge“ davon gekommen. „Wir haben hier keine flächendeckenden Zerstörungen“, sagt er. Allerdings seien an sehr vielen Stellen vereinzelt Bäume umgefallen. „Alles in allem aber keine Katastrophe“, zieht der Forstdirektor erste Bilanz. Anders als bei „Kyrill“, der 2007 im Zuständigkeitsbereich des Regionalforstamtes rund 20.000 Bäume umknickte und als der bisher schwerste Orkan in Nordrhein-Westfalen gilt.

Dennoch gibt es für seine Mitarbeiter im Kottenforst jetzt viel zu tun: Wege müssen freigeräumt werden und umgeknickte Bäume entsorgt werden. „Gerade Fichten müssen so schnell wie möglich abtransportiert werden, damit sich keine Borkenkäfer darin ansiedeln“, ergänzt er.

Zweiter Baum muss entfernt werden

Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn der derzeit sehr nasse Boden macht den Mitarbeitern des Forstamtes das Leben schwer. „Diese Arbeiten müssen wir jetzt zusätzlich zu den normalen Aufgaben, die wir während der Einschlagssaison bis März haben, erledigen“, berichtet Forstamtsleiter Schölmerich. Dabei ist er überrascht, dass eine der beiden Lärchen „Burglind“ nicht überstanden hat. „Wir haben erst vor kurzer Zeit die Standfestigkeit der beiden Bäume überprüft. Für uns gab es keinen Grund aktiv zu werden“, so der Forstamtsleiter.

Auch wenn der zweite Baum dem Orkan trotzen konnte, lange stehen wird er nicht mehr. „Zum einen müssen wir jetzt reagieren, damit niemand gefährdet wird. Zum anderen muss aber auch die Symmetrie wieder hergestellt werden“, erklärt der Fachmann. Daher werde man auch den zweiten Baum entfernen und an gleicher Stelle zwei neue Bäume pflanzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort