Justus-von-Liebig-Straße Baumwurzeln verstopfen Kanäle in Bonn

Dransdorf · Ein Gutachter hat festgestellt, dass die Justus-von-Liebig-Straße von Grund auf erneuert werden muss. Die Sanierung kann jedoch frühestens 2021 beginnen, weil das Geld fehlt.

 Justus-von-Liebig-Straße: Die Baumwurzeln heben nicht nur Bordsteine und Fahrbahn an, sondern gefährden die Kanalschächte.

Justus-von-Liebig-Straße: Die Baumwurzeln heben nicht nur Bordsteine und Fahrbahn an, sondern gefährden die Kanalschächte.

Foto: westhoff

Die Pläne für den Umbau der Justus-von-Liebig-Straße zwischen Bergiusstraße und Römerweg sind seit Anfang 2015 beschlossen. Seither wartet nicht nur der SPD-Stadtverordnete Stephan Eickschen auf die Umsetzung. Alle Jahre wieder hat er beim Tiefbauamt angefragt. Die Ausschreibung der Straßenbauarbeiten war ursprünglich für 2017 angekündigt. Doch zuvor müsse ein Bodengutachten erstellt werden, so die wiederholte Antwort. Erst anhand des Ergebnisses könnten der Umfang der Sanierungsmaßnahme und damit auch die Kosten abgeschätzt werden. Die Analysen vor Ort wurden Mitte 2018 durchgeführt. Um das zu ermöglichen, waren am Straßenrand einen Quadratmeter große Schächte ausgehoben worden, die später wieder geschlossen wurden.

Wie Tiefbauamtsleiter Peter Esch jetzt auf GA-Anfrage mitteilt, liegt das Bodengutachten vor. Allerdings wurde festgestellt, „dass entgegen der ersten Planung der gesamte Straßenoberbau erneuert werden muss“. Dafür würden jedoch die bereits 2017 bereitgestellten Haushaltsmittel in Höhe von mehr als 300 000 Euro nicht ausreichen. Daher habe die Verwaltung entschieden, die Maßnahme für den Haushalt 2021/22 neu anzumelden. „Wie viel sie kosten wird, muss noch ermittelt werden“, so Esch.

Bei der Justus-von-Liebig-Straße handelt es sich um eine Landesstraße (L 183). Das habe den Vorteil, dass bei einer grundlegenden Fahrbahnerneuerung Zuschüsse nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beantragt werden können, so Esch. „Diesen Antrag stellen wir bis Mitte 2020.“

Unterdessen wird die Lösung des Problems, weshalb die Justus-von-Liebig-Straße saniert werden muss, mit den Jahren dringlicher. Die Oberflächenentwässerung auf der südlichen Straßenseite zwischen Bergiusstraße und Römerweg ist nicht mehr gewährleistet. Bei heftigem Regen steht die Straße stellenweise unter Wasser. Ursache sind Schäden an Fahrbahn und Fußweg durch Baumwurzeln.

Auch in den Anschlussleitungen zum Kanal sind Wurzeln eingewachsen. Esch: „Um die Entwässerung provisorisch zu sichern, werden wir zunächst nur die Straßenabläufe aufbohren.“ In der Beschlussvorlage von 2015 weist die Verwaltung auch darauf hin, dass die Wurzeln der großen Platanen Bord- und Rinnensteine derart hochgedrückt haben, dass sie nicht mehr begradigt werden können. Daher müsse der Querschnitt in diesem Abschnitt der Justus-von-Liebig-Straße verändert werden. Damals schlug das Fachamt vor, Gosse und Bordstein im Bereich der Baumscheiben um einen Meter in die Fahrbahn vorzuziehen.

Der bislang kombinierte Geh- und Radweg auf der südlichen Straßenseite der Justus-von-Liebig-Straße soll laut Planung nur noch den Fußgängern vorbehalten sein. Für Radfahrer würde eine Schutzstreifen auf der Fahrbahn abmarkiert. Die Gehflächen zwischen den Bäumen könnten zum Parken freigegeben werden. Gleiches ist auch für die gegenüberliegende Seite vorgesehen. „Somit ist in beide Fahrtrichtungen die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radler verbessert“, so das Resümee der Verwaltung.

Der vorhandene Mittelstreifen soll mit Hinblick auf den Schwerlastverkehr in der Justus-von-Liebig-Straße bestehen bleiben. Die Fahrstreifen würden zwar durch die Radspuren schmäler, seien aber immer noch ausreichend dimensioniert.

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