Sanierung der Nordbrücke Baustelle wechselt die Brückenseite

BONN · Betten- und Spurwechsel auf der Nordbrücke: Autofahrer aus Bonn und der Region, die die ersten drei Ferienwochen in Urlaub weilten, erlebten am Montag zum ersten Mal die Auswirkungen der Sanierung.

Die Baustelle ist in der Nacht zum Sonntag auf die Südseite der Rheinquerung gezogen. Sowohl im morgendlichen als auch im abendlichen Berufsverkehr waren die Staus länger als an den vorherigen Tagen. "Das liegt daran, dass sich die Autofahrer durch die geänderten Auffahrten nun erneut zurechtfinden müssen", sagte Mario Korte vom Landesbetrieb Straßenbau NRW.

In den nächsten drei Wochen sind die Zufahrt an der Anschlussstelle Auerberg in Richtung Siegburg und die Abfahrt an der Anschlussstelle Beuel Richtung Siegburg gesperrt. Geöffnet werden hingegen wieder die Zufahrt aus Beuel und Niederkassel in Fahrtrichtung Meckenheim sowie die Abfahrt Auerberg ebenfalls in Fahrtrichtung Meckenheim. Radfahrer und Fußgänger können weiterhin den Rhein über die Brücke passieren, müssen aber ebenfalls die Seite wechseln.

Die Arbeiten beginnen jetzt auf der anderen Brückenseite von vorne: Zunächst werden die alten Fahrbahnübergänge herausgetrennt, die Kontaktstellen gesäubert, entrostet und angepasst. Zum Schluss setzen die Bauarbeiter die neuen Übergänge ein. Dass die viel leiser sind als ihre 40 Jahre alten Vorgänger, merken die Autofahrer schon jetzt, wenn sie die Brücke passieren. Statt eines lauten Polterns sorgen die neuen, geriffelten Platten für ein sanfteres Rollgeräusch. Der Wechsel brachte keine Überraschungen mit sich, so Korte: "Wir liegen im Zeitplan und werden wahrscheinlich pünktlich zum 19. August fertig sein."

Die Stadtwerke Bonn ziehen eine gute Zwischenbilanz. Demnach waren Busse und Bahnen von den Auswirkungen der Bauarbeiten weniger betroffen als zunächst befürchtet. Lediglich in der ersten Ferienwoche sorgten Staus während des Berufsverkehrs für "massive Verspätungen". Danach habe sich die Situation normalisiert. "Es gibt seitdem nur noch gelegentlich Behinderungen für Busse und Bahnen und daraus resultierende Verspätungen auf einzelnen Linien", sagte SWB-Geschäftsführer Heinz Jürgen Reining.

Auch der jetzige Spurwechsel habe den Nahverkehr kaum beeinflusst. Vor allem die Stadtbahnlinie 66 transportiert viele Pendler, in den Hauptverkehrszeiten verbindet sie Siegburg, Bonn und das Siebengebirge im Zehn-Minuten-Takt. Zwischen 6.30 und 8.30 Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr macht die 66 pro Stunde vier zusätzliche Fahrten in jede Richtung.

Der Flughafenbus (SB 60) wird je nach Verkehrsaufkommen auf die Autobahnen 555 und 59 umgeleitet, um pünktlich zu sein. Auch die Buslinie 605 (Graurheindorf, Innenstadt, Duisdorf, Alfter) war an verschiedenen Stellen stark von Staus betroffen. Gut ist das Brückenticket angekommen: Bisher sind rund 500 Pendler mit rabattierten Angeboten auf den ÖPNV umgestiegen.

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