Geplanter Standort am Meßdorfer Feld Bedenken gegen Funkmast reißen nicht ab

LESSENICH/MESSDORF · Die Bürger, die in der Nähe des geplanten neuen Mobilfunkmasts wohnen, der neben der Kläranlage am Weidenpeschweg aufgestellt werden soll, lassen nicht locker. Sie sammeln weiter Unterschriften, um den 28 Meter hohen Mast zu verhindern, und waren auch reichlich bei einer SPD-Ortsbesichtigung vertreten.

 Ortsbesichtigung mit Aussprache: Viele Bürger kamen auf Einladung der SPD zum Weidenpeschweg.

Ortsbesichtigung mit Aussprache: Viele Bürger kamen auf Einladung der SPD zum Weidenpeschweg.

Foto: Rolf Kleinfeld

Mehr als 40 Bürger ließen sich trotz Ferienzeit am Mittwochabend von einem Vertreter von Vodafone erklären, warum das Unternehmen diesen Standort gewählt hat. In diesem Bereich habe Vodafone nämlich eine große Versorgungslücke. Und es hätten sich Kunden über den schlechten Empfang beschwert, was ein Meßwagen später bestätigt habe. "Der Kunde bestimmt die Dichte der Funkstationen", argumentierte der Vodafone-Mann. "Und wir sind selbst überrascht, wie stark der Datentransfer angestiegen ist."

Aber dieses Argument überzeugte die Bürger ebenso wenig wie die Aussage, es handele sich um einen der kleinsten Masten, der auch nur maximal 20 Watt Sendeleistung habe. Vor allem die Optik stört viele Bürger. Und ein fast 30 Meter hoher Mast habe nichts im Meßdorfer Feld zu suchen, wenn gleichzeitig mit EU-Geldern für das "Grüne C" etwas dafür getan werde, dieses Gebiet zu verschönern.

Außerdem haben die Anwohner noch viele Fragen, die von der Strahlenbelastung bis zu Untervermietung des Masts an weitere Anbieter reichen. Und wenn Mobilfunkantennen besondere Abstände zu Kindergärten halten müssten, warum gelte das nicht für den benachbarten Lessenicher Sportplatz und das Soccercenter? Und was ist mit den Mitarbeitern der Kläranlage, die jeden Tag unter dem Sendemast arbeiten sollen? Hinzu komme, dass die nächste Wohnbebauung nur 200 Meter entfernt sei und es an der Meßdorfer Straße bereits zwei große Sendeanlagen gebe.

Doch als einige Bürger über Strahlenbelastung und Elektrosmog sprechen wollten, machte der Vodafone-Mitarbeiter zu: "Darauf werden wir uns nicht einlassen, darüber diskutiere ich nicht", meinte er. Die SPD beklagte, dass im Vorfeld keine Bürgerbeteiligung zu der Sache eingeleitet wurde. Bevor der Umweltausschuss am 18. September entscheidet, will die SPD eine Bürgerversammlung durchführen, auf der auch die Stadtverwaltung Auskünfte geben soll, kündigte Ratsfraktionschefin Bärbel Richter an.

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