Beethoven Beethovendenkmal ist jetzt 170 Jahre alt

BONN · Zum dritten Mal erinnerte der Kulturverein "Bürger für Beethoven" an die Enthüllung der Statue Ludwig van Beethovens vor 170 Jahren.

 Bürger für Beethoven feiern am Beethovendenkmal.

Bürger für Beethoven feiern am Beethovendenkmal.

Foto: barbara frommann

Das Hämmern, Bohren und Sägen der Baustelle beherrscht normalerweise die Geräuschkulisse auf dem Münsterplatz. Am Mittwoch wurde dieser Lärm von der "Ode an die Freude" übertönt, gesungen von einer Schar Bonner Bürger vor der Statue Ludwig van Beethovens. Anlass war deren Enthüllung auf den Tag genau vor 170 Jahren.

Zum dritten Mal erinnerte der Kulturverein "Bürger für Beethoven" an dieses Ereignis, zu dem am 12. August 1845 sogar die englische Queen Victoria und der Preußische König Friedrich Wilhelm IV. nach Bonn gekommen waren. Musik durfte dabei nicht fehlen: Das Quintett "BEAThoven", bestehend aus Mitgliedern des Bonner Beethoven Orchesters, kombinierte Werke des Komponisten mit moderner Musik von "We will rock you" bis "Final Countdown".

Zwischendrin stellte der Vereinsvorsitzende Stephan Eisel die Historie um die Entstehung und Enthüllung der Statue vor, beginnend bei einem Aufruf eines Bonner Vereins, den berühmten Sohn der Stadt besonders zu würdigen, "nämlich durch ein plastisches, möglichst großartiges Monument". Deshalb sei die Stadt Bonn "dem Unternehmen in gleicher Weise berechtigt und verpflichtet". Das müsse eigentlich auch heute noch für Vorlagen in Rat und Verwaltung gelten, wenn es um Beethoven geht, so Eisel.

[kein Linktext vorhanden]Er erinnerte auch an die Erstaufführung der Neunten Sinfonie am 10. August 1845. Die fand nicht, wie das Festkomitee sich überlegt hatte, auf einer Reitbahn statt, sondern in einem Festspielhaus, das auf Betreiben Franz Liszts in zehn Tagen aus Holz errichtet wurde. Auch hier zog Eisel eine Parallele zur heutigen Situation: "Und auch wenn es mit dem Festspielhaus nicht geklappt hat, auf dem Programm der Beethovenstadt Bonn bleibt ein der Musik von Beethoven angemessener Konzertsaal mit einer vortrefflichen Akustik." Die Beethovenhalle werde dem in ihrem jetzigen Zustand nicht gerecht.

"Für mich ist Beethoven der größte Komponist aller Zeiten", sagte Besucher Volkhard Witte. Deshalb sei es schade, dass das Festspielhaus nicht kommt. "Die Post hat meines Erachtens zu früh die Segel gestrichen." Jetzt müsse alles daran gesetzt werden, die Beethovenhalle in einen Konzertsaal mit besserer Akustik umzubauen. "Wenn man weiß, wo die Schwachstellen in der Beethovenhalle sind, richtet man seinen Besuch darauf aus." Das sollte aber nicht so sein. "Jeder sollte alles hören können."

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