41 Songs Bonner Punk-Szene bringt Benefiz-Sampler „Beethovens Virus“ heraus

Bonn · Die Bonner Punk-Szene hat einen Benefiz-Sampler herausgebracht. Der Erlös von „Beethovens Virus – Bonn Sampler 3 1/3“ soll dem Black Veg Bistro am Frankenbad zugute kommen.

 Beethoven hat sich in Coronazeiten mit genügend Toilettenpapier eingedeckt. Er hockt fürs CD-Cover unter der Kirschblüte der Altstadt.

Beethoven hat sich in Coronazeiten mit genügend Toilettenpapier eingedeckt. Er hockt fürs CD-Cover unter der Kirschblüte der Altstadt.

Foto: privat

Eigentlich gehören freischaffende Musiker zu denjenigen, die am härtesten von der Corona-Krise betroffen sind. Doch auch sie haben ein Herz für andere Betroffene – zumindest in Bonn. So hat das vegane Black Veg Bistro am Frankenbad wie viele andere Bonner Gastronomen auch unter enormen Einbußen zu leiden. Doch eine Solidaritätsaktion der Bonner Punk- und Hardcore-Szene soll dies nun ändern.

„Der Musiker Alex König hat mich kontaktiert, weil er gerne einen stadtbezogenen Sampler der Bonner Szene organisieren wollte und ich in dieser ganz gut vernetzt bin“, so Pierre Lorenz, der selbst auch immer wieder Veranstaltungen organisiert. Von ihm kam auch die Idee, wohin der Erlös fließen könnte: „Ich lebe selbst vegan und bin sehr gerne im Black Veg. Der Betreiber, Roland Duske, spielt in der Band Mofabande und ist somit auch auf dem Sampler vertreten.“

Ganze 41 Bands sind der Ausschreibung gefolgt, einen Song aufzunehmen, unter anderem Die Manfreds, GiFT, F*ckin Angry, Buka Restfleisch, Das magische Theater und viele mehr. Kriterien waren ein Bonn-Bezug und die Zuordnung zur Punk- oder Hardcore-Szene. Herausgekommen ist der umfangreiche Bonn-Sampler „Beethovens Virus – Bonn Sampler 3 1/3“.

Auch wenn dieses Projekt zu diesem Zeitpunkt einen klaren Bezug zur Corona-Krise hat, so steht es doch in einer schon langen Tradition: 1988 entstand der erste Bonner Punk-Sampler mit dem Titel „Beethovens Rache“. Jeweils im Abstand von circa 15 Jahren folgten „Beethovens Albtraum“ und „Beethovens Fluch“. „Ein bißchen Provokation muss in der Beethovenstadt Bonn natürlich sein“, sagt Lorenz lachend auf die Frage nach den Titeln. Auch bei den Vorgängern hat die Bonner Szene zusammengearbeitet und einen Sampler produziert. Doch noch nie waren es so viele wie dieses Mal: Jede der 41 Bands hat einen Song beigesteuert.

Das Projekt war zunächst nur digital geplant. Schließlich ist das Ziel, Geld für das Bistro am Frankenbad einzunehmen und nicht auszugeben. Doch nun ist sogar eine Doppel-CD in der Presse. „Das Bonner Kulturkollektiv Lautark hat uns von sich aus auf das Projekt angesprochen und angeboten, uns eine Doppel-CD komplett zu finanzieren.“

Die digitale Version von „Beethovens Virus“ steht auf beethovensvirus.bandcamp.com zum kostenpflichtigen Download zur Verfügung, die Doppel-CD kann im Black Veg sowie bei Lautark erworben werden. Der gesamte Erlös kommt dem veganen Restaurant zugute.

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