"Auf dem Hügel" Befragung: Anwohner wollen Tempo 30

ENDENICH · Rolf Beu (Grüne) befragte die Bürger an der Straße "Auf dem Hügel" nach ihrer Meinung zum städtischen Vorhaben, die Höchstgeschwindigkeit für ein Jahr von 50 auf 30 Stundenkilometern zu reduzieren.

Die Bonner Stadtverwaltung will aus Lärmschutzgründen probeweise für ein Jahr die Höchstgeschwindigkeit auf der Straße "Auf dem Hügel" zwischen Dransdorf und Endenich von 50 auf 30 Stundenkilometern reduzieren. "Was halten die Anlieger davon", wollte der örtliche Stadtverordnete der Grünen, Rolf Beu, wissen.

Er bat sämtliche Anwohner der Straße, aber auch die Anwohner der Carl-Justi-Straße und des Hermann-Wandersleb-Rings per Flugblatt um ihre Meinung. Zudem sprach sich am Dienstagabend die Bezirksvertretung Bonn mit knapper Mehrheit gegen die Stimmen von CDU, FDP und Bürger Bund Bonn für die Testphase mit Tempo 30 auf vier Hauptverkehrsstraßen in Bonn, Beuel und Godesberg aus. Das war allerdings noch nicht die letzte Instanz, die über die einjährige Testphase entscheidet. Das Thema wird auch noch im Planungsausschuss und abschließend am 20. März im Bonner Stadtrat behandelt.

Rolf Beu zu seiner Aktion: "Über die Resonanz war ich selbst überrascht. Außer Rückäußerungen per E-Mail, die den größten Teil ausmachten, erhielt ich schriftliche Stellungnahmen, und drei Bürger erreichten mich telefonisch." Von den direkten Anwohnern des vorgeschlagenen Straßenabschnitts Auf dem Hügel zwischen dem Kreisverkehr Am Propsthof und der Kreuzung Hermann-Wandersleb-Ring hätten sich alle Personen, die sich geäußert hätten, für den Versuch oder sogar für eine sofortige dauerhafte Einführung von Tempo 30 in ihrer Straße aus.

Von den Bewohnern der übrigen Straßen im Endenicher Norden hätten 58,3 Prozent Tempo 30 in der Straße Auf dem Hügel abgelehnt. Zähle er alle Rückmeldungen zusammen, so ergebe sich eine Mehrheit von 57,6 Prozent für den Versuch, so Beu: "Eine Mehrheit der direkt betroffenen Anwohner der Straße Auf dem Hügel hatte ich erwartet, wenn auch nicht in dieser Eindeutigkeit. Überrascht war ich aber darüber, dass sich ebenfalls fast die Hälfte der Anwohner der übrigen Straßen, die sich beteiligten, für den einjährigen Versuch aussprechen."

Und dies, obwohl sie dann langsamer durch ihre Hauptverkehrsstraße fahren müssten und nicht vorrangig von der Lärmreduzierung profitierten. Überraschend war für Beu, dass sowohl Befürworter als auch Ablehner des Tempo-30-Tests ihre Meinung teils ausführlich begründeten. Dies zeige, dass die Bonner Bürger durchaus Interesse an sie betreffende Fragestellungen hätten.

Bei der Bürgerbeteiligung habe die Verwaltung noch Nachholbedarf. "Statt über die Köpfe der Bürger hinweg handeln zu wollen, hätte die Verwaltung sie auch selbst befragen oder zu einer Bürgerversammlung einladen können, um das Projekt zu erläutern und die Vor- und Nachteile mit den Bonnern zu diskutieren."

In der Bezirksvertretung Bonn gerieten die Politiker in Fahrt und führten eine Grundsatzdiskussion über Sicherheit, freie Fahrt und dem Wunsch von Anliegern, dass es vor ihrer Haustür leiser wird. Während die CDU von einer durch "nichts zu begründenden" Gängelung der Autofahrer sprach, verwiesen die Grünen etwa auf Großstädte wie Paris, wo beim Thema Verkehr sehr viel konsequenter gehandelt werde.

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