Bonns Fünfte Gesamtschule Bei einem Projekt lernen Schüler, wie man Energie spart

BONN · In 50 Jahren ist Till ein älterer Herr von 62 Jahren. Dass dann die Ölvorräte der Erde erschöpft sein könnten, ist eine beunruhigende Vorstellung.

 Beim Ballwerfen mussten sich die Kinder für die richtige Öffnung entscheiden: Fünf Minuten Duschen oder 20 Minuten Duschen, das war die Frage.

Beim Ballwerfen mussten sich die Kinder für die richtige Öffnung entscheiden: Fünf Minuten Duschen oder 20 Minuten Duschen, das war die Frage.

Foto: Barbara Frommann

"Deshalb finde ich es wichtig, dass die Solarenergie mehr gefördert wird. Oben auf einem Dach fällt das nicht groß auf, aber es nützt viel und es schont halt die Umwelt." Till (12) besucht die Fünfte Gesamtschule und wusste an diesem Mittwoch auch deshalb so viel über Energie, weil seine Klasse A2 sich gerade vier Schulstunden lang mit dem Thema befasst hat.

Lehrerin Martina Guthausen hatte das Bildungsangebot "Warm-up!" der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wahrgenommen, bei dem es um Klimawandel und sparsamen Umgang mit Wärmeenergie geht. Auf welcher Stufe muss die Heizung stehen, damit es warm wird, aber keine Energie verschwendet wird?

Wofür benötigt man mehr Strom - für?s Baden oder Duschen? Julia Horlitz von der Verbraucherzentrale brachte Lernmaterial zum Anfassen mit: Hölzerne Spielbretter mit Wohnungen, in denen sich winzige Heizungsventile und ein Wasserhahn befanden.

Erst wenn die Schüler sich für die richtige Heizstufe in Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche entschieden hatten, gab es "grünes Licht". Mairin (11) war davon beeindruckt, wie viel Energie und damit auch Geld durch allzu langes Duschen verbraucht wird. Im Unterricht hatte sie erfahren, dass es im Schnitt pro Minute zehn Cent kostet, das Wasser zu erwärmen.

"Früher habe ich schon so etwa 20 Minuten geduscht. Aber jetzt nehme ich mir vor, nur noch fünf Minuten drunter zu bleiben." Martina Guthausen kann die Informationen der Verbraucherzentrale zu erneuerbaren und endlichen Energien gut in ihren naturwissenschaftlichen Unterricht einfügen.

Das Projekt wertete sie als vollen Erfolg. "Zumal ich es auch wichtig finde, dass die Kinder möglichst früh Institutionen wie den Verbraucherschutz kennenlernen, damit sie wissen, wohin sie sich wenden können."

Am Schluss verbrauchten die Kinder dann nur noch ihre eigene Energie. Beim Ballwerfen auf dem Schulhof mussten sie sich entscheiden, ob sie auf die kleine "5 Minuten Duschen"- oder die große "20 Minuten Duschen"-Öffnung zielen. Aber das war eigentlich keine Frage mehr.

Tipps zum Energiesparen

Mit dem richtigen Heizen lässt sich viel Energie sparen: Tagsüber auf Stufe 3 zu stellen und nachts auf 1 reicht bei den meisten Heizkörpern aus. Das Schlafzimmer kommt tagsüber mit 2 aus. Mit jedem Grad weniger lassen sich sechs Prozent Heizenergie sparen. Stoßlüften ist besser als Kipplüften, die Heizung sollte dabei ausgestellt werden.

Ideale Duschzeit sind 5 bis 6 Minuten. Eine Badewannenfüllung zu erhitzen entspricht dem Energieverbrauch von 15 Minuten Duschzeit.

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