Büchertausch in Bonn Beim LVR findet jeder das passende Buch

Bonn · Wer neuen Lesestoff sucht, ist bei der Aktion richtig. Kinder und Erwachsene können Bücher mitbringen und sich neuen Lesestoff mitnehmen.

 Stammkundin am Büchertisch ist Gisela Linden.

Stammkundin am Büchertisch ist Gisela Linden.

Foto: Benjamin Westhoff

Gut bewacht von einer Römer-Statue liegen im LVR-Museum Krimis neben Bertolt Brecht und Klassikern der Weltliteratur. Wenn diese Mischung im Foyer des Museums zusammen kommt, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass Sommerferien sind. Im achten Jahr veranstaltet das LVR-Museum in den Ferien seine Büchertauschaktion. Kinder und Erwachsene können Bücher mitbringen und sich neuen Lesestoff mitnehmen. Das Prinzip ist genau wie bei einem Bücherschrank: So viele Bücher man selbst auf den Tisch legt, so viele darf man mitnehmen.

Begonnen hat die Aktion mit der Bücherliebe der Museumsmitarbeiter, erzählt Stephanie Müller vom LVR-Museum. „Wir lesen wahnsinnig gerne.“ Für den Wunsch eines fest installierten Bücherschranks gab es keine Möglichkeiten, und so nahm die zeitlich begrenzte Tauschaktion ihren Anfang.

Das Museum stellt den Raum und die Tische. „Meistens sind die Mitarbeiter die ersten, die etwas mitbringen“, berichtet Müller. An den schnell angewachsenen Stapeln sieht man, wie viele Leute ins Museum kommen, um Bücher zu tauschen. Damit auch die Jüngsten schnell ihre Lieblingsliteratur finden, bestücken die Mitarbeiter im Museum immer auch einen Kindertisch. Die Aktion ist zu einem festen Bestandteil der Ferien geworden. Inzwischen gebe es auch Besucher, die schon vorher beim Museum fragten, ob es die Tauschaktion dieses Jahr wieder gebe. Steht man vor den Tischen im Museum, springt einem die Vielfalt der Bücher ins Auge: Romane, Sachbücher, Krimis oder auch Kunstkataloge – es lässt sich kein genereller Trend unter den Büchern erkennen. Das bestätigt auch Gisela Linden, die schon lange dabei ist. „Das Angebot ist wirklich gut gemischt“, so Müller. Und was am Ende der Ferien übrig geblieben ist, das wird gespendet, zum Beispiel an Kindergärten oder an den Verein für Gefährdetenhilfe.

Linden fährt jeden Dienstag von ihrem Wohnort in Rheinbach nach Bonn. Dann mache sie Halt am LVR-Museum. „Hier baue ich meinen Bücherberg ab. Das ist immer interessant zu sehen, ob meine Bücher weg sind“, sagt sie. Dieses Mal hat sie den Krimi „Stoner“ von John Williams mitgebracht und ein älteres Buch von Hermann Glaser. Und wie sich es für Vielleser gehört, guckt sie natürlich auch direkt, ob sie auf dem Tisch ein Buch zum Mitnehmen findet. Der letzte große Fund war ein Buch, das Linden schon lange haben wollte: „Prinzessinenmörder“ von Andreas Föhr. „Es ist super, dass es so eine Aktion gibt“, findet die Rheinbacherin.

Die Büchertauschaktion im LVR-Museum, Colmantstraße 14-16, läuft dienstags bis sonntags noch bis zum 27. August. Teilnehmen kann jeder, Eintritt muss man für die Tauschaktion nicht zahlen.

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