Kommentar Berechtigte Forderungen

Die Unikliniken finanzieren sich über drei Säulen: Die Kassen zahlen ihre Fallpauschalen, die Länder sind für die Investitionen zuständig, und für die dritte Säule, die sogenannten Drittmittel, sorgen die Unikliniken selber. Die Bonner holen jährlich so etwa 35 Millionen Euro für ihre Forschung rein.

Es ist ja nichts Neues, dass Unikliniken überwiegend schwere Fälle überwiesen bekommen, Fälle, wo andere Ärzte oft nicht mehr weiter wissen. Dass da die herkömmlichen Fallpauschalen nicht ausreichen, um die Kosten zu decken, kann sich jeder denken.

Hinzu kommt, dass die Unikliniken für die Maximalversorgung der Patienten einen riesigen Apparat vorhalten. Die Unikliniken fordern nun, dass sich der Bund ebenfalls finanziell beteiligt. Und auch die Notfallpauschalen sollen erhöht werden. Mit beiden Forderungen haben sie recht.

Und sie haben die Unterstützung durch die Bevölkerung verdient. Wir nehmen die Leistungen doch sehr selbstverständlich an. Neben der Krankenversorgung erwarten wir, dass die Unikliniken gute Ärzte ausbilden und "nebenbei" noch nach medizinischen Lösungen forschen.

Der Ärztliche Direktor der Uniklinik meint zurecht, dass die Bevölkerung wohl nicht merkt, wenn dort Investitionsstaus herrschen oder das Personal knapp ist. Und weil's nicht wahlrelevant ist, hängt sich die Politik auch nicht sonderlich stark rein. Eine runtergekommene Sporthalle, eine fehlende Küchenkraft im Kindergarten oder lange Wartezeiten bei der Kfz-Zulassungsstelle sorgen schnell für Ärger. Aber so eine Klinik funktioniert immer. 365 Tage im Jahr. Das muss nicht immer so bleiben.

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