Herz- und Lungentag in Bonn Besucher lernten viel über das richtige Maß an Sport und eine gute Ernährung

BONN · Die Leute standen am Eingang des Universitätsgebäudes Schlange - vor einem Wohnmobil. Genauer gesagt vor dem "LufuMobil", in dem Mitarbeiter des Universitätsklinikums am Samstag die Besucher des siebten Bonner Herz- und Lungentages untersuchten.

 Bitte kräftig pusten: Im Mobil führt Jolanta Woznica (links) bei Gudrun Scherbart einen Lungenfunktionstest durch.

Bitte kräftig pusten: Im Mobil führt Jolanta Woznica (links) bei Gudrun Scherbart einen Lungenfunktionstest durch.

Foto: Frommann

Dort konnte man kostenlos eine Lungenfunktionsmessung durchführen lassen - für Mitorganisator Dirk Skowasch eine sehr wichtige Untersuchung. "Vier der zehn häufigsten Todesursachen sind Lungenerkrankungen."

Mit der Herz- gehe oft auch eine Lungenerkrankung einher, sagte er. Das Atemorgan wurde deshalb erstmals thematisch in den bisherigen Herztag integriert. Interessierte konnten sich an Ständen über Erkrankungen, Gesundheit und Vorbeugung informieren, Vorträge über Bluthochdruck, Herzklappenfehler, Atemprobleme und dergleichen anhören sowie Blutdruck, Cholesterin- und Zuckerwerte messen lassen. Auch ein Ultraschall vom Herzen und den hirnversorgenden Blutgefäßen war möglich.

Man konnte sich viele gute Tipps abholen. Um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren, sei es wichtig, Sport zu treiben, sagte der Mediziner Tobias Asdonk. "Wenigstens dreimal in der Woche sollte man sich 30 bis 35 Minuten körperlich betätigen." Allerdings solle der Sport nicht zu anstrengend sein. Wandern sei gut. "Und leichtes Schwimmen, das schont die Gelenke."

Der andere wichtige Punkt: gesunde Ernährung. Köchin Anja Huhn machte es den Leuten vor: Bei ihr gab es mediterranen Geflügelsalat und feines Fischragout mit Lachs. Der enthalte besonders viele gesunde Omega-3-Fette, die die Blutfließgeschwindigkeit erhöhen und einen positiven Einfluss auf den Herzkreislauf haben. Dazu gab die Diplom-Ökotrophologin Claudia Laupert-Deick viele gute Ratschläge (siehe Infokasten rechts). Einiges davon klang danach, als müsse man auf vieles verzichten. "Langfristig bedeutet das aber ein Zugewinn an Lebensqualität."

Skowasch schätzte, dass rund 500 Menschen im Laufe des Tages die Veranstaltung besuchten. Die meisten waren aus Altersgründen gekommen und nutzten die Gelegenheit zur Vorsorgeuntersuchung. "Es ist ja interessant zu wissen, ob die Halsschlagader frei ist oder ob ich zum Arzt gehen sollte", sagte eine ältere Besucherin, die beim Ultraschall anstand.

Selina Gesang senkte den Altersschnitt deutlich - bei den Untersuchungen war die 23-Jährige mit Abstand die Jüngste. "Ich bin Herzphobikerin und auf Anraten meiner Therapeutin hier", sagte sie. Sie leide unter Panikattacken. "Es ist wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Und hier sind professionelle Leute, die man fragen kann."

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