Müllverbrennungsanlage in Bonn Betreiber sorgt für Lieferausfälle an den Weihnachtstagen vor

BONN · Im Winter, wenn der Bedarf an Wärme groß ist, benötigt die Müllverbrennungsanlage (MVA) mehr Brennstoff. Weil Heiligabend, die Weihnachtsfeiertage, Silvester und Neujahr in diesem Jahr auf Wochentage fallen und über mehrere Tage keine Müllfahrzeuge anliefern, reicht die Lagerkapazität für den kontinuierlichen Betrieb nicht aus.

 Mit einem Bagger stapelt ein Mitarbeiter der Verbrennungsanlage Müll in Ballen. Repro: GA

Mit einem Bagger stapelt ein Mitarbeiter der Verbrennungsanlage Müll in Ballen. Repro: GA

Wie der Betreiber, die Stadtwerke Bonn (SWB), jetzt weiter mitteilten, wird deshalb auf dem Gelände der MVA auch in diesem Sommer ein Wintervorrat in Form von Müllballen angelegt. Rund 3000 Tonnen Hausmüll werden momentan mit einer mobilen Presse wasser- und luftdicht zu Ballen verpackt und vor Ort gelagert.

Selbst wenn der Müllbunker am letzten vollen Anliefertag vor Weihnachten komplett gefüllt wäre, betrüge die Lagerkapazität nur 5000 Tonnen. Benötigt werden jedoch 8800 Tonnen, um die Anlage über den Jahreswechsel durchgehend zu betreiben und ausreichend Energie in Form von Wasserdampf für die Strom- und Fernwärmeproduktion zu liefern.

Voraussehbare Engpässe dieser Art werden in Zukunft durch eine Erweiterung des Müllbunkers verhindert. Heute hat der Müllbunker ein Fassungsvermögen von 9800 Kubikmetern. Das entspricht umgerechnet etwa 5000 Tonnen Abfall oder dem Fünffachen der täglich angelieferten Abfallmenge. Mit der Bunkererweiterung wird die Lagerkapazität auf 14 000 Kubikmeter erhöht, aber die Verbrennungskapazität bleibt unverändert.

Die Bauarbeiten für die Bunkererweiterung sollen Anfang 2016 abgeschlossen sein. Gebaut wird bei laufendem Betrieb, so dass die Müllfahrzeuge jederzeit Müll anliefern können. Der größere Müllbunker verbessert auch die Betriebsabläufe auf dem Gelände der MVA und schafft mehr Flexibilität zur jederzeitigen Gewährleistung der Entsorgung.

Außerdem wird damit die Sanierung des bestehenden Müllbunkers ermöglicht. Nach 20 Jahren im Dauerbetrieb müssen Böden und Wände saniert werden, da sie zum Teil starken Verschleiß aufweisen. Um einen langen Stillstand der Anlage zu vermeiden, wird die Sanierung beginnen, sobald der Bunker vergrößert ist und Ersatzlagerraum für die Dauer der Sanierung vorhanden ist.

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