Theaternetzwerk für Schulen NRW fördert neues Projekt vom Theater Marabu
Beuel · „Playground“ heißt ein Theaternetzwerk für junge Menschen. Das Land NRW fördert das neue Projekt des Theaters Marabu. Aus der ganzen Region beteiligen sich Kinder und Jugendliche.
Sieben Schulen verschiedenster Ausrichtung aus dem Bonner Raum sowie zwei professionelle freie Theater, das Theater Marabu aus Bonn und das Theaterkollektiv Pulk Fiction aus Köln, das aus dem Marabu hervorgegangen war, haben sich zu einem Modellprojekt zusammengeschlossen, um miteinander und voneinander zu lernen und um kulturelle Bildung im Dialog inklusiv und vernetzt zu gestalten. „Playground – Theaternetzwerk für junge Menschen“ lautet der Name dieses Vorhabens.
Gefördert wird es von der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse Köln-Bonn, der Stadt Bonn und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (regionale Kulturpolitik). Das Projekt startet an den sieben beteiligten Schulen im Herbst 2020 zum Schuljahresbeginn 2020/21 in allen fünften Klassen und umfasst drei Schuljahre. Zum Ende des Projektes besuchen die Schülerinnen und Schüler die 7. Klasse. Es werden jährlich zwischen 750 und 800 Schulkinder teilnehmen.
Theaterbesuche, Workshops und Projekttage, im Theater Marabu oder in den Schulen, stehen auf dem Programm. Im Fortgang des Projektes können die Schülerinnen und Schüler auch hinter die Kulissen des Theaters blicken und sich aussuchen, wofür sie sich besonders interessieren.
Dorothea Kalb von der Bert Brecht Gesamtschule findet es prima, was die Kinder ausprobieren und in welche Rollen sie schlüpfen können. „Nicht nur konsumieren, auch agieren“, lautet ihre Schlussfolgerung. Und Sabine Scholtheis vom Clara Schumann Gymnasium meint, dass durch das Theater die Empathiefähigkeit viel intensiver gefördert werde als durch lesen. „Die Kinder haben Interesse, ins Theater zu kommen, auch wenn dies von zuhause aus nicht vorgelebt wird“, ist sich Barbara Schmiedeck von der Gesamtschule Siegburg sicher.
Das Dreijahreskonzept wurde gemeinsam mit den Kontaktlehrern dieser Schulen, die alle an der Fortbildungsveranstaltung „Theaterlabor“ des Theater Marabu teilgenommen haben, über zwei Jahre hinweg nach den Bedürfnissen der Schulen entwickelt. Es verbindet „Theater sehen“ mit „Theater machen“ und bezieht ganz bewusst unterschiedliche Schulen und deren Schülerschaft mit ein.
„Über die drei Jahre entwickelt sich eine immer stärkere Vermischung der Schülerschaft, bis es zum Abschluss ein gemeinsames Theatercamp aller Schulen gibt“, verspricht Tina Jücker, erste Vorsitzende des Vereins Marabu Projekte. Ziele sind, kulturelle und ästhetische Bildung als einen Bestandteil des kreativen Lernens stärker an den Schulen zu verankern und als regional orientiertes Projekt miteinander und voneinander zu lernen, um kulturelle Bildung im Dialog inklusiv und vernetzt zu gestalten.
„So soll Schritt für Schritt ein modellhaftes Konzept entwickelt werden, das ausgeweitet und für andere Interessenten nutzbar gemacht werden kann“, sagt Jücker. Dabei kann nach den drei Jahren herauskommen, dass das Projekt sich auf andere Regionen in Nordrhein-Westfalen übertragen lässt oder dass es in der Bonner Region wiederholt werden kann. „Oder dass es überarbeitet werden muss“, so Jücker, „aber da sind wir flexibel.“