Nordfeld in Bonn Bewerber überzeugen Politiker und GA-Leser
BONN · Wohnungen in den Obergeschossen mit exklusiven Dachgärten, großzügige Glasfassaden, klassische Architekturformen, ungewöhnliche Außenhäute, schicke Innenhöfe, weite Piazzas - die Pläne der vier Bewerber um das sogenannte Nordfeld, das Areal zwischen Bonner Loch und Thomas-Mann-Straße, zeugen von Ideenreichtum.
Zumindest, was man auf den ersten Blick auf den Bildern erkennen kann. "Ich bin erst mal sehr erfreut darüber, dass man überhaupt etwas zu sehen bekommt, und die Ergebnisse sind überraschend interessant", sagt Bonns Bezirksbürgermeister Helmut Kollig (SPD). "Es ist jedenfalls wichtig, dass sich nach 30 Jahren endlich mal was tut gegenüber dem Hauptbahnhof."
Das findet auch Hartwig Lohmeyer (Grüne): "Ich finde es erst mal erfreulich, dass sich was tut, und hoffe, dass das eine positive Auswirkung auf eine Dynamik bei der weiteren Zukunft der Südüberbauung hat." Klar habe er spontan für den einen oder anderen Entwurf Sympathie. "Aber man muss erst mal Details sehen, bevor man sich ein endgültiges Urteil bilden kann", so der Planungspolitiker. Ausdrücklich fordert er die Bürger auf, bei der nun anstehenden Entscheidungsphase mitzureden.
"Ich bin positiv überrascht", sagt auch Arno Hospes (CDU). "Aber es sind natürlich zwei Sachen: schöne Bildchen und echte Pläne", sagt er lachend. Dennoch: "Spannende Ideen" habe er in den Entwürfen gesehen. "Aber warten wir mal ab, wie die Pläne dann tatsächlich in der Umsetzung aussehen, und wie sie dann in die Umgebung passen."
Wie gestern berichtet, stehen vier Interessenten in der engeren Wahl um die Areale gegenüber dem Hauptbahnhof und entlang der Gleise an der Rabinstraße. Die KK 16 GmbH&Co KG ist eine für dieses Projekt gegründete Gesellschaft, hinter der die Bremer Zechbau und die Projektentwickler Kölbl Kruse stehen und einen eher klassischen Entwurf vorlegten.
RMA Real Estate Management Assistance hat zwei Gebäudeteile geplant, die aus der Vogelperspektive u-förmig wirken. Die Düsseldorfer Development Partner stehen für einen modernen Zitatenbau am Start. Die developer Projektentwicklung GmbH punktet vor allem mit einer ungewöhnlichen Fassade. Als nächstes befasst sich der Planungsausschuss mit den Entwürfen.