Tausendfüßler in Bonn Bezirksvertretung ist gegen sechsspurigen Autobahnausbau

Bonn · Die neue Stellungnahme der Stadt Bonn gegen den geplanten sechsspurigen Ausbau des Tausendfüßlers hat ihre erste Hürde genommen. Die Bezirksvertretung Bonn hat ihr in einer Anhörung mit Mehrheit zugestimmt.

 Mit knapper Mehrheit hat sich die Bezirksvertretung Bonn der Stellungnahme der Stadt Bonn gegen den geplanten sechsspurigen Ausbau des Tausendfüßlers ausgesprochen.

Mit knapper Mehrheit hat sich die Bezirksvertretung Bonn der Stellungnahme der Stadt Bonn gegen den geplanten sechsspurigen Ausbau des Tausendfüßlers ausgesprochen.

Foto: Meike Böschemeyer

Mit knapper Mehrheit hat sich die Bezirksvertretung Bonn der Stellungnahme der Stadt Bonn gegen den geplanten sechsspurigen Ausbau des Tausendfüßlers und dessen Einstufung als Stadtautobahn angeschlossen. Das Bezirksgremium hat in der Sache indes nur ein Anhörungsrecht. Das letzte Wort zur Sache spricht der Rat in seiner Sitzung am 10. Dezember.

Noch einmal kam in der Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstagabend Linda Mattern von der Initiative gegen den Ausbau des Tausendfüßlers zu Wort – dabei handelt es sich um ein Teilstück der A565 zwischen Endenicher Ei und Bonn-Nord. Sie forderte eine Sondersitzung des Bezirksgremiums zu dem Thema, auch solle die Stadt zusätzlich ein Gutachten zu den Auswirkungen auf das Klima und den Verkehr in Auftrag geben.

Diese Forderungen sah das Gros der Bezirksvertretung mit der neuen Stellungnahme der Stadt Bonn als erledigt an. Mit acht Stimmen aus den Fraktionen der Grünen, Linken sowie den beiden Einzelbezirksverordnen Brigitta Poppe-Reiners und Karin Langer gab das Gremium der städtischen Stellungnahme im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens grünes Licht. Dagegen stimmten CDU, Bürger Bund Bonn, FDP und AfD mit sieben Stimmen. SPD und der Vertreter von Die Partei enthielten sich. „Wir haben noch Detailfragen“, sagte SPD-Fraktionsmitglied Sabrina Lipprandt.

SPD tut sich mit geänderter Stellungnahme schwer

Offensichtlich tut sich die SPD mit der geänderten Stellungnahme etwas schwer. Immerhin war es der frühere Bonner SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber, der sich beim Bund vehement für den derzeit geplanten sechsspurigen Ausbau des Tausendfüßlers stark gemacht hatte.

Daran erinnerte auch Ratsherr Bert Moll (CDU). Er nannte die „erstaunliche Wendung“ in der Stellungnahme „politisch-populistisch“ motiviert und warnte davor, die laufenden Planungen aufhalten zu wollen. Der Tausendfüßler verliere 2022 seine Betriebsgenehmigung. Es sei „unverantwortlich“ von der Stadt Bonn, eine solche Stellungnahme abgeben zu wollen.

Rolf Beu (Grüne) erinnerte dagegen daran, der 1959 eingeweihte Tausendfüßler sei ursprünglich sogar nur als sogenannte Hochstraße gebaut worden. „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten, der Spruch ist wie damals als heute noch richtig“, sagte Beu.

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