Erfolgreiche Sprachförderung im familiären Umfeld Bildungsprogramm "Rucksack" wird zehn

Bonn · Fast 400 Gäste, darunter "Rucksack"-Familien, Vertreter der Kindertagesstätten und Familienzentren, Förderer und Vertreter der Stadt waren in den Veranstaltungssaal des LVR Landesmuseums gekommen, um das zehnjährige Bestehen des Rucksackprogramms zu feiern.

 Viele Kinder tragen zusätzlich zur deutschen Sprache eine andere Muttersprache im "Rucksack". Schüler und Eltern der Karlschule haben ein Puzzle gebastelt, auf deren Teile die Mütter gute Wünsche für ihre Kinder geschrieben haben.

Viele Kinder tragen zusätzlich zur deutschen Sprache eine andere Muttersprache im "Rucksack". Schüler und Eltern der Karlschule haben ein Puzzle gebastelt, auf deren Teile die Mütter gute Wünsche für ihre Kinder geschrieben haben.

Foto: Barbara Frommann (Archiv)

Ziel dieses Bildungsprogramm ist die Förderung der Mehrsprachigkeit von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund sowie Elternbildung. In Bonn haben mittlerweile fast zweitausend Familien teilgenommen. "Rucksack" spricht auch Eltern an - als Experten für Erziehung ihrer Kinder und eben wegen der Herkunftssprache.

Die Elterngruppen treffen sich wöchentlich und werden von sogenannten Elternbegleitern unterstützt. "In den vergangenen Jahren haben wir schon 32 Elternbegleiterinnen qualifiziert", erklärte Marlies Wehner von der Fachstelle für interkulturelle Bildung und Beratung (FiBB). Sie und Angela Ehlert vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf) begrüßten die Gäste zu Beginn der Veranstaltung in zehn Sprachen. Das ist nur ein Drittel der Muttersprachen, die mittlerweile im Projekt vertreten sind.

Als erster Redner freute sich Udo Stein, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, über das rege Interesse an der Veranstaltung. Er betonte, dass "Rucksack" in Zukunft noch wichtiger werde. "Momentan leben etwa 3500 Flüchtlinge in Bonn. Wir werden mehr Ressourcen brauchen, um sie zu integrieren. Doch wo könnte das besser geschehen als im Umfeld von Familie und Kindereinrichtungen?"

Und Miriam Weilbrenner von der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren fand: "Die vergangen zehn Jahre machen Mut, dass wir auch den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen sind." Reiner Kraetsch sprach als Mitglied des Stiftungsrates der Bürgerstiftung Bonn: "Was vor zehn Jahren als Pilotprojekt angefangen hat, ist nun nachhaltiger Bestandteil der Integrationsbemühungen. Die Zusammenarbeit aller Akteure war von Anfang an beeindruckend gut."

Nach weiteren Grußworten der Ehrengäste gaben Wehner und Ehlert einen Überblick über die Arbeit von "Rucksack". Im Anschluss konnten die frisch qualifizierten Elternbegleiterinnen ihre Zertifikate unter dem Applaus der Gäste in Empfang nehmen. Denn, so die Integrationsbeauftragte der Stadt Bonn Coletta Manemann: "Die Hauptbasis dieser Arbeit sind die engagierten Mütter mit Migrationshintergrund."

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