Kommentar zu kleinen Kitas Bitter für die Kleinen

Meinung | Bonn · Elterninitiativen wie die der Kindertagesstätte Huckepack sind unbestritten wichtig. Vor allem in einer Stadt wie Bonn, in die immer noch viele junge Familien ziehen. Sind es doch gerade die engagierten Eltern, die diese Einrichtungen im öffentlichen Auftrag betreiben und sie nicht zuletzt durch eigene Mittel und ein erhebliches bürgerschaftliches Engagement absichern.

Was wiederum die Qualität der Kitas nachhaltig garantiert. Auf jeden Fall wäre die Trägerlandschaft in Bonn ohne Einrichtungen wie die der Initiative Huckepack ärmer und weniger bunt. Andererseits war es natürlich überfällig, dass gerade die meist weiblichen Erzieher in Kindertagesstätten für ihre verantwortungsvolle Leistung besser bezahlt werden. Auch diese Kräfte sind in der Bonner Bildungslandschaft unverzichtbar.

Dass nun aber genau wegen deren Gehaltserhöhung den „Kleinen“ unter ihren Arbeitgebern Insolvenz drohen könnte, weil bisherige Finanzierungslücken zu unüberbrückbaren Finanzierungsschluchten anwachsen, muss aufrütteln. Beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Bonn schlagen in dieser Lage, auch das ist verständlich, zwei Herzen in einer Brust: Einerseits steht er zu den Erziehern, andererseits auch zu den von ihm vertretenen kleinen Anbietern.

Die Stadt könne offensichtlich nicht wie andere Kommunen zusätzliche Mittel bereitstellen, sagte die Geschäftsführerin des Verbands. Düsseldorf und Köln etwa legten einfach noch mal Geld oben drauf. Vom Land erhofft man sich nur eine lindernde Übergangsregelung. Der Verband kann also der Huckepack-Initiative nur raten: Bis 2019 durchhalten und immer offen für kreative Lösungen sein. Mit Verlaub: Das ist bitter.

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