Bastian Brauns Blogger und Medizinstudent starb an seiner Krebskrankheit

BONN · Basti ist tot. Der 26-jährige Medizinstudent Bastian Brauns, der vor genau einem Jahr mit seiner Freundin Katharina Reingen im General-Anzeiger über ihren damals schon dreijährigen Kampf gegen seinen bösartigen Tumor berichtete, ist gestorben.

 Besuch beim Idol in Dallas: Bastian Brauns (Mitte) und seine Freundin Katharina Reingen (2. von rechts) treffen, begleitet von zwei weiteren Freunden, im American Airlines Center den Basketballer und Mavericks-Star Dirk Nowitzki (links). Das war vor gut einem Jahr.

Besuch beim Idol in Dallas: Bastian Brauns (Mitte) und seine Freundin Katharina Reingen (2. von rechts) treffen, begleitet von zwei weiteren Freunden, im American Airlines Center den Basketballer und Mavericks-Star Dirk Nowitzki (links). Das war vor gut einem Jahr.

Foto: GA

"Menschen, die im Leben Engel waren, werden, wenn sie sterben, zu Schutzengeln", schreiben Katharina und Bastians Familie in ihrem Nachruf. Sie wollen bei der Beerdigung keine Trauerkleidung sehen.

Und durch die Todesanzeige in der Zeitung schimmern die Konturen von Bastians Fußsohlen hindurch. Strandfotos in seinem Blog zeigen ihn trotz zahlreicher Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen immer als lebensfrohen jungen Mann. "Du bist überall, wo wir sind", schreiben seine Freunde in ihrer Anzeige. "Basti ist heute Morgen friedlich neben mir eingeschlafen", hat die Freundin auf baddisblog.blogspot.com vermerkt.

Die Physiotherapeutin Katharina Reingen hat ihren Bastian durch dick und dünn begleitet. Beim Kennenlernen habe er ihr sofort die Wahrheit gesagt, erzählte sie vor einem Jahr dem GA. "Aber man denkt ja zuerst, das wird rausoperiert und Schluss." Das war es nie. Katharina ließ Bastian jedoch nicht allein. Sie unterstützte ihn sogar, als er, mutig wie er mit seinem Schicksal umging, innerhalb der letztjährigen ARD-Themenwoche "Leben und Sterben" ehrlich in der zweiteiligen Dokumentation "Dies bisschen Leben" auftrat. Bastian Brauns war bereit, ein Dreivierteljahr seinen Alltag dokumentieren zu lassen, der unter der Diagnose "Du wirst nicht mehr lange leben" stand.

Am Abend vor seinem Tod habe Basti zu allen seinen Leiden zusätzlich hohes Fieber bekommen. Der Notarzt musste kommen, schreibt die Freundin auf dem Blog. "Leider hat Basti auf keines der Medikamente mehr angesprochen. Die wahrscheinlichste Ursache für das Fieber ist also, dass es dem Körper durch die Hirn-Metastasen nicht mehr möglich war, die Körpertemperatur zu regulieren."

Unabhängig davon sei Bastian in der Nacht immer ruhiger geworden, habe eine gleichmäßigere Atmung bekommen und habe entspannt geschlafen, ist Katarina Reingen im Nachhinein dankbar. Alleingelassen habe sich ihr Freund nämlich nie fühlen müssen. "Sehr schön war es, dass in den letzten Tagen noch sehr viele Leute zu Besuch bei uns waren, um sich von Basti zu verabschieden, und gestern Abend waren unsere beiden Familien noch mit Basti zusammen", so Reingen.

"Was ich will, ist ein Stillstand der Krankheit", hatte Bastian Brauns vor einem Jahr dem GA gesagt. Mit den Heilungschancen beschäftige er sich später. Einen Unterschenkel hatte der junge Medizinstudent da schon durch Amputation verloren. Er hatte eine wahre Odyssee an Eingriffen, Chemotherapien, Bestrahlungen und alternativen Behandlungen hinter sich. Doch der Tumor hatte sich dann auch in diesem Jahr immer wieder neue Wege gesucht, wie Bastian selbst in seinem Blog schrieb. "Wir haben ja nichts zu verlieren. Wir probieren alles", hatte er dem GA gegenüber betont.

Basti sei zwar nur viel zu kurz auf dieser Erde gewesen, kondoliert nun eine Christine auf dem Blog. "Aber er hat unheimlich viele Spuren hinterlassen, die ihn unvergessen machen".

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