Telefonzelle in Bonn ermittelt Polizei hat erste Hinweise nach Bombendrohung am Hauptbahnhof
Bonn · Nach der Bombendrohung am Sonntagnachmittag am Bonner Hauptbahnhof laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Klar ist inzwischen, von wo aus der Unbekannte seinen Drohanruf absetzte.
Ein unbekannte Anrufer drohte am Sonntagnachmittag telefonisch bei der Leitstelle der Bonner Polizei mit dem „Hochgehen einer Bombe“ am Bonner Hauptbahnhof. Die Folge war eine stundenlange Sperrung des Bahnhofs und erhebliche Behinderungen im Bahnverkehr.
Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilte, haben die bisherigen Ermittlungen erste Ergebnisse gebracht. Demnach sei inzwischen klar, dass der Unbekannte seinen Anruf von einer Telefonzelle in der Poppelsdorfer Allee in Höhe eines dortigen Hotelkomplexes in unmittelbarer Nähe zur Unterführung in Richtung Kaiserplatz absetzte. „An der Telefonsäule wurden entsprechende Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt“, teilten die Ermittler mit.
Wie Polizeisprecher Robert Scholten am Sonntag erklärte, war die Drohung gegen 14.10 Uhr eingegangen. Am Bonner Hauptbahnhof vor Ort waren in der Folge 60 Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei sowie fünf Diensthundeführer.
Gegen 15.30 Uhr meldete die Deutsche Bahn, dass Fernzüge nicht am Hauptbahnhof Bonn, Remagen sowie Andernach halten. Ersatzhalt war der Bahnhof in Beuel. Im Regionalverkehr waren unter anderem die Züge S23 und RB30 betroffen.
Auch der Bereich rund um den Bonner Hauptbahnhof wurde gesperrt. Laut den Stadtwerken führte das zur Streckentrennung aller Bahnen, die am Hauptbahnhof entlang fahren. Auch die Linienbusse wurden weiträumig umgeleitet. Gegen 18.45 Uhr wurde die Sperrung des Hauptbahnhofs wieder aufgehoben - einen verdächtigen Gegenstand fanden die Einsatzkräfte nicht.
Um den unbekannten Anrufer zu ermitteln, bitten die Beamten nun auch um Hinweise aus der Bevölkerung. Die Ermittler bitten Zeugen, die in dem Zeitraum zwischen 14 und 14.30 Uhr am Sonntag Beobachtungen mit einem möglichen Bezug zu dem festgestellten Anruf gemacht haben, sich unter der Rufnummer 0228/150 zu melden.
Wie die Polizei weiter mitteilt, prüft sie auch Maßnahmen zur Kostenerstattung für den polizeilichen Großeinsatz.