Aktion von Bonner Gymnasium 900 Schüler formen Beethoven-Porträt

Bonn · Außergewöhnliche Drohnenaktion auf der Hofgartenwiese. Knapp 900 Schüler des Beethovengymnasiums formen das Konterfei des Komponisten. Was vom Boden nur schwer zu erkennen ist, setzt sich aus der Vogelperspektive zu einem klaren Bild zusammen.

 Schüler des Beethoven-Gymnasiums stellen den Beethoven-Kopf auf der Hofgartenwiese nach.

Schüler des Beethoven-Gymnasiums stellen den Beethoven-Kopf auf der Hofgartenwiese nach.

Foto: Benjamin Westhoff

Die ersten Paukentöne erklingen, und fast 900 Schülerinnen und Schüler stürmen laut jubelnd auf die Hofgartenwiese. Lange hatte das Organisationsteam aus ehemaligen Lehrern mit Experten des Instituts für Geodäsie und Geoinformation der Bonner Uni getüftelt, gerechnet, markiert und getestet. Jetzt endlich war jeder an seinem Platz: Gemeinsam stellten Schüler und Lehrer des Beethoven-Gymnasiums am Montag das Schullogo mit dem Konterfei ihres Namensgebers nach und ließen das lebendige Porträt mit einer Drohne aufnehmen.

Eigentlich war diese Aktion bereits für das Beethoven-Jubiläumsjahr geplant. Doch auch dieses Projekt wurde coronabedingt erst einmal zurückgestellt. „Aber jetzt setzen wir dieses Vorhaben in die Tat um“, freut sich Schulleiter Uwe Bramstedt, als er seine Schüler begrüßt. Viel Überzeugungsarbeit musste das Kollegium bei den Kindern und Jugendlichen jedoch nicht leisten. „Nee“, meint Tobias. „Das ist doch viel schöner als Unterricht. Eigentlich hätten wir jetzt Mathe. Darauf haben wir dann schweren Herzens verzichtet“, sagt er und schmunzelt.

Besser als Mathe

Bonn: 900 Schüler formen Beethoven-Porträt​ auf Hofgartenwiese
Foto: GA Grafik

Mitschülerin Tabea will sich ebenfalls nicht beklagen. „Ich findet es immer toll, wenn wir gemeinsam etwas unternehmen. Und jetzt auch noch mit der ganzen Schule. Das ist wirklich ein schönes Erlebnis“, sagt sie. Zwar hätte sie in der 5. und 6. Stunde eigentlich Erdkunde gehabt, aber „hier machen wir etwas, was wahrscheinlich noch viele Schüler, die nach uns das Beethoven-Gymnasium besuchen, bewundern werden. Und ich bin dabei.“

Doch was so leicht aussieht, erforderte eine lange Vorbereitung. In Zusammenarbeit mit Martin Blome vom Institut für Geodäsie der Bonner Uni musste das Portrait des Komponisten erst einmal auf die Hofgartenwiese übertragen werden. „Dafür haben wir das Beethoven-Logo zunächst auf eine Luftaufnahme des Areals projiziert und entsprechend vergrößert“, erklärt er. 435 Messpunkten wurden anschließend definiert und auf dem Boden markiert. Schließlich sollte das Beethoven-Bild eine Größe von 70 mal 80 Metern haben.

Tags zuvor hatte das Organisationsteam testweise die einzelnen Punkte mit Sprühkreide verbunden. Und die hielt selbst dem starken Regen am Abend stand. Trotzdem wurde morgens kontrolliert, ob die Vorzeichnung noch zu erkennen war. Zudem wurde noch im Gras markiert, welche Klasse wo zu stehen hat.

Nachbesserung nötig

Ein erster Testflug zeigt jedoch, dass bei Beethovens Gesichtskonturen noch nachgebessert werden muss. „Bei der Q1 gibt es Lücken“, offenbart ein Blick auf den Monitor. Im Bereich der Augenbrauen, der Nase und der Lippen fehlen noch ein paar Darsteller. Kurzerhand stellen sich die ehemaligen Lehrer dazu.

Damit ist die Generalprobe geglückt, der Premiere steht nichts mehr im Weg. Alle Kinder entfernen sich noch einmal von der Wiese und warten unter den Bäumen darauf, dass endlich „Freude, schöner Gotterfunken“ aus den Lautsprechern erklang. Und mit den ersten Tönen stürmen dann alle wieder auf den Rasen und nehmen ihre Position ein. Über ihnen, in rund 100 Metern Höhe, schwebt die Drohne und filmte das Spektakel. Aus den Filmaufnahmen werden nun Fotos herausgeschnitten, die dann auf der Homepage der Schule zu sehen sind.

Nach einer guten halben Stunde ist das Projekt im Kasten. „Die Aufnahmen sind gut“, zeigt sich der Schulleiter zufrieden. „Mit zweijähriger Verspätung gestartet, am Ende aber perfekt umgesetzt“, dankt Bramstedt dem Organisationsteam und seinen Schülern.

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