Bonner Geschichte Als der Rhein in Bonn zur Eiswüste wurde

Bonn · Im Januar 1947 erreicht der ausnehmend lange Winter in Bonn seinen Tiefpunkt. Die eisigen Temperaturen treffen auf eine massive Versorgungskrise.

 Vom stolzen Rhein ist im Januar 1947 nicht viel übrig. Zahlreiche Schlepper liegen im ausgetrockneten Strom vor der Kulisse des zerbombten Bonns.

Vom stolzen Rhein ist im Januar 1947 nicht viel übrig. Zahlreiche Schlepper liegen im ausgetrockneten Strom vor der Kulisse des zerbombten Bonns.

Foto: Foto: Stadtarchiv Bonn

Dass der Rhein die Bonner einmal im Stich lässt, ist in 2000 Jahren gemeinsamer Geschichte ein ärgerlicher Ausnahmefall. Ende Januar 1947 aber ist es so weit. Wer wie der unbekannte Fotograf unserer Aufnahme vom Beueler Ufer auf die zerbombte Kulisse der Stadt hinüberschaut, der sieht kaum noch etwas vom sonst so flotten Fluss. Eine kahle Wüste aus Sand und Kies erstreckt sich vor dem Alten Zoll. Auf dem Geröll gestrandet, liegen zahlreiche Frachtkähne hilflos auf dem Trockenen, unfähig, ihre heiß begehrte Fracht auch nur einen Meter weiter zu transportieren. Für die Versorgung mit Lebensmitteln, Brennmaterial und Rohstoffen ist es eine Katastrophe. Schließlich sind viele Verkehrswege auf dem Land nach dem Krieg nur unzureichend geflickt und für große Transportmengen nicht nutzbar.