Abstellen ist verboten Anwohner in Auerberg ärgern sich über Schrotträder auf Baumscheiben

Auerberg · Anwohner in Auerberg ärgern sich über defekte Fahrräder, die auf Baumscheiben abgestellt werden. Die Stadt muss sich mit solchen Ordnungswidrigkeiten immer wieder beschäftigen.

Rostige Räder ohne Sattel stehen auf Baumscheiben in Auerberg und verärgern Anwohner.

Rostige Räder ohne Sattel stehen auf Baumscheiben in Auerberg und verärgern Anwohner.

Foto: Benjamin Westhoff

Auf diesen Anblick kann Karl Wilhelm Starcke verzichten, wenn er durch Auerberg geht: An den Metallbügeln, mit denen die Straßenbäume in der Madridstraße vor allzu dicht parkenden Autos geschützt werden sollen, stehen unzählige Fahrräder. Manche sind fahrbereit, andere dienen jedoch offenbar nur noch als „Materialdepot“. „Allein gestern habe ich an einer Absperrung 23 Fahrräder gezählt“, sagt der Anwohner. Wieso die Drahtesel dort angekettet wurden und ob sie in nächster Zeit wieder weggeräumt werden, weiß Starcke nicht. „In der Vergangenheit habe ich sogar schon einmal 30 abgestellte Fahrräder gezählt“, berichtet er. Wem die Räder gehören, ist indes nicht bekannt. Vor Ort bekam der GA keine Auskunft über die Eigentümer.

Zwar ist für Ulrike Blumenreich vom Ortsausschuss Auerberg der Anblick der Fahrraddeponie nicht gerade schön, aber „es werden weder Fußgänger noch Fahrradfahrer behindert“, sagt sie, nachdem sie sich die Situation vor Ort angesehen hat.

Die Stadt Bonn muss sich hingegen mit solchen wild angelegten Abstellflächen immer wieder beschäftigen. „Der Stadtordnungsdienst kennt solche beziehungsweise ähnliche Situationen aus dem gesamten Stadtgebiet“, erklärt eine Sprecherin der Verwaltung auf Anfrage. Die letzte Mail an die Stadt mit einem Hinweis auf die Situation in Auerberg sei am 1. Juni über den Mängelmelder eingegangen. Die Mitarbeiter des Bezirks- und Ermittlungsdiensts (BED) hätten sich daraufhin um das Problem gekümmert und seien „in diesem etwas besonderen Fall mit der verursachenden Person in Kontakt“, so die Auskunft aus dem Stadthaus. Gemeinsam werde derzeit daran gearbeitet, eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Abstellen von Gegenständen auf Baumscheiben verboten

Grundsätzlich gilt, dass das Abstellen oder Lagern von „jeglichen Gegenständen auf den Baumscheiben verboten ist“, sagt die Sprecherin aus dem Presseamt. Dadurch soll einerseits eine Verdichtung des Bodens verhindert werden, andererseits soll vermieden werden, dass „schädigende Flüssigkeiten“ wie Öle und Fette ins Erdreich sickern. Außerdem könne durch das Anlehnen von Fahrrädern die Rinde beschädigt und verletzt werden, was dem Baum schade. Während laut der Sprecherin die Übernahme von Patenschaften und Bepflanzung von Baumscheiben mit niedrigen Stauden oder Kräutern erlaubt ist, hätten illegal gelagerte Gegenstände dort nichts zu suchen und würden entfernt. „Sofern ein Verursacher festgestellt werden kann, wird das zuständige Fachamt ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten“, betont die Stadt.

Ob sich an der Situation etwas ändern wird? „Das glaube ich nicht“, sagt Margarete Winters, die regelmäßig mit ihrem Hund durch die Madridstraße geht. „Ab und zu wird mal etwas weggeräumt und einige Schrotträder sind verschwunden“, berichtet sie von ihren Beobachtungen bei täglichen Spaziergängen. „Aber es dauert gar nicht lange, schon lehnen neue Räder an den Metallbügeln“, sagt sie verärgert. In der vorletzten Woche hat sie an einem Tag sogar 28 teils defekte Fahrräder gezählt.

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