Zwischen Mathe und Kunst Arithmeum in Bonn feiert Jubiläum

Bonn · Das Arithmeum in Bonn feiert sein 20-jähriges Bestehen. Zum Festakt kam auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet – und testete eine VR-Brille.

 Flugreise dank Cyberbrille: Armin Laschet erkundet einen Chip von innnen. Ina Prinz und Bernhard Korte liefern das Wissen dazu.

Flugreise dank Cyberbrille: Armin Laschet erkundet einen Chip von innnen. Ina Prinz und Bernhard Korte liefern das Wissen dazu.

Foto: Meike Böschemeyer

Voller Prominenz präsentierte sich das Arithmeum beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen: Nicht nur die Vertreter der Uni Bonn hatten den Weg in das Forschungsinstitut und Museum gefunden, sondern auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Wolfgang Clement, Oberbürgermeister Ashok Sridharan sowie Leon Stok, Vertreter von IBM, der extra aus den USA angereist war.

Professor Bernhard Korte, Direktor des Forschungsinstituts für Diskrete Mathematik, zeigte sich in seiner Begrüßung in Feierlaune und vor allem voller Dank für die Unterstützung des Landes, der Universität und für solch langjährige Kooperationen wie die mit dem Großkonzern IBM: „Ich hatte in meinem Berufsleben mehr als einmal die Chance, aus Bonn wegzugehen, was ich aber nie getan habe. Das habe ich niemals bereut, denn bessere Arbeitsbedingungen hätte ich nirgendwo sonst haben können.“

Armin Laschet wies auf die gleich drei Gründe hin, an diesem Tag zu feiern – das Jubiläum, die Eröffnung der Ausstellung „Mathematik und Ästhetik des Chipdesigns“ sowie die Ergänzung der Dauerausstellung historischer Rechenmaschinen um ganze 15 Dauerleihgaben von IBM, die nun ein Zuhause im Arithmeum gefunden haben. Er wies in seiner Rede auf die internationale Bedeutung des Instituts hin: So wurde zum Beispiel der Chip des schnellsten Rechners der Welt mit Hilfe der so genannten Bonn-Tools entwickelt, die wiederum im Arithmeum entstanden sind. Über die Benennung eines besonders schnellen Chips nach ihm musste er selber schmunzeln: „Wenn mein alter Mathelehrer das wüsste.“ Er bezeichnete die herausragenden Wissenschaftler aus dem Bonner Haus als „Hidden Champions“ der Wissenschaft und verwies auf die zahlreichen Bereiche, auf die sich ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse weltweit auswirken.

Arithmeum in Bonn verbindet Mathematik und Kunst

Die ungewöhnliche, quasi einzigartige Brücke zwischen Mathematik und Kunst, die das Arithmeum schlägt, war für alle Redner des Abends das Besondere an dem Bonner Haus: Sowohl der Rektor der Universität, Michael Hoch als auch Ashok Sridharan, erwähnten diesen Punkt, ebenso wie auch  Leon Stock aus den USA, der sich euphorisch über die enge und inzwischen auch langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Universitäts-Institut sowie dem Unternehmen äußerte.

Wie sehr Mathematik und Ästhetik ineinander greifen können, zeigt die neue Ausstellung „Mathematik und Ästhetik des Chipdesigns“, die in farbenfrohen großformatigen Grafiken zeigt, was sich in Kleinstformat in unseren Alltagsgeräten verbirgt. Das Schlusswort gehörte Ina Prinz, der Direktorin des Museums, die als Anregung einen ganz anderen Aspekt einbrachte, den man sich beim Besuch der Ausstellung vor Augen führen solle: „Bei allen Befürchtungen, was die Digitalisierung mit uns macht: Letzten Endes sind wir diejenigen, die entscheiden, was diese Drähte machen.“

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