Vergewaltigungsopfer berichtet „Mein Körper reagiert nach all der Zeit noch auf das Erlebte“

Bonn · In einer Ausstellung im Bonner Stadthaus schildern zwölf Frauen die sexuelle Gewalt, die ihnen angetan worden ist. Sie stellen Kleidung aus, die sie bei der Tat trugen. Die Botschaft: Opfer tragen keine Schuld - ganz gleich, was sie anhaben. Angela ist eine von ihnen.

 Angela in der Ausstellung im Bonner Stadthaus: Heute spricht sie offen über das, was ihr passiert ist.

Angela in der Ausstellung im Bonner Stadthaus: Heute spricht sie offen über das, was ihr passiert ist.

Foto: Benjamin Westhoff

In der Ausstellung „Was ich anhatte...“ im Stadthaus erzählen zwölf Frauen von ihren Erfahrungen mit sexueller Gewalt. Die Jüngste, steht dort zu lesen, ist bei dem Übergriff vier Jahre alt gewesen, die Älteste 92. Ihre Geschichten hängen, noch bis zum 5. Dezember, an Kleiderbügeln befestigt neben der Kleidung, die sie während der Tat getragen haben: Schlafanzüge, schicke Kleider, Jeans und T-Shirts oder Röcke. Das Projekt will zeigen: Sexuelle Übergriffe passieren häufig im nächsten Umfeld – und dabei spielt es keine Rolle, was die Betroffenen anhatten. „Den Frauen wird, weil sie angeblich das Verkehrte angehabt haben, wie einen Minirock, eine Mitschuld unterstellt. Doch Schuld hat immer nur der Täter“, erklärt Ausstellungsmacherin Beatrix Wilmes aus Köln.