Durchfahrt an der Bonner Oper Baustelle am Brassertufer wird zum Engpass für Reisebusse

Bonn · Eine kurzfristige Baustelle am Brassertufer auf Höhe der Oper erschwert die Durchfahrt für Reisebusse. Wegen der neuen Verkehrsführungen kommen die hohen Fahrzeuge nicht am Vordach des Konzertbaus vorbei.

 Engpass an der Oper: Wo Kleintransporter durchkommen, stoßen Reisebusse aktuell an ihre Grenzen.

Engpass an der Oper: Wo Kleintransporter durchkommen, stoßen Reisebusse aktuell an ihre Grenzen.

Foto: Benjamin Westhoff

„Wer hat sich diesen Streich denn ausgedacht?“ – mit diesen Worten kommentiert Henriette Becker ihre aktuelle Beobachtung am Brassertufer. An diesem in den vergangenen Wochen an Veränderungen und Irritationen nicht armen Schauplatz des Bonner Stadtverkehrs hat die GA-Leserin erlebt, wie eine kurzfristig eingerichtete Baustelle mitten auf der jetzt schmaleren Fahrbahn die neu gestaltete Verkehrsführung an ihre Grenzen bringt.

Das Hindernis, auf Höhe der Oper platziert, steht offenbar so ungünstig, dass Reisebusse zur Umkehr gezwungen sind, wollen sie nicht den verbotenen Weg über den neuen Radstreifen nehmen. Die Stadtwerke Bonn (SWB) verweisen auf GA-Anfrage auf die Notwendigkeit – und das zeitnahe Verschwinden des Nadelöhrs. Am Donnerstagmittag soll die Baustelle beseitigt sein, erklärt SWB-Sprecherin Stefanie Zießnitz am Mittwoch.

Gasleck sorgt für notwendige Absperrung für Arbeiten

Sie erläutert auch den Grund, warum die SWB-Tochter BonnNetz an dieser Stelle kurzfristig aktiv werden musste: Bei einer Routinebegehung habe ein Kontrollgerät am 23. Mai ein Gasleck in der Straße am Brassertufer geortet. „Deshalb ist eine Notbaustelle eingerichtet worden. Hier ist auch eine Tiefbaufirma in unserem Auftrag im Einsatz.“ Fachleute von BonnNetz selbst hätten das defekte Gasrohr reparieren können. Das Loch werde derzeit von besagter Tiefbaufirma geschlossen, ehe der Verkehr wieder geregelt fließen kann – seit Kurzem in diesem Bereich bekanntlich nur noch in eine Richtung.

Sollte dies wie geplant am Donnerstag so weit sein, hätte der Engpass gut elf Tage bestanden. Becker, die als Gästeführerin in besagtem Reisebus mit einer Gruppe aus den Niederlanden unterwegs war, spart nicht mit Kritik: „Die Stadtbusse sind so niedrig, die können unter dem Vorsprung durch. Und die Touristenbusse sollen sehen, wie sie zum Hofgarten kommen.“ Sie hätte sich ein schnelleres Kümmern gewünscht und beklagt allgemein eine Nichtberücksichtigung der häufig mit Touristen besetzten Busse in der aktuell mächtig dynamischen Bonner Verkehrsplanung. Für Reiseunternehmer würde die City zusehends unattraktiver, weil kaum noch vernünftig erreichbar, so ihre Befürchtung.

Nicht der erste Vorfall mit Reisebus

Das Szenario am Brassertufer weckt Erinnerungen: Erst vor wenigen Tagen hatte sich ein Reisebus an der Ecke Rosental/Am Schänzchen derart festgefahren, dass es weder vor noch zurück ging. Die Stadt Bonn hatte in diesem Zusammenhang erneut auf den Status einer Zwischenphase hingewiesen und Veränderungen angekündigt. Die Einrichtung der Verkehrsführung am nördlichen Rheinufer soll laut Verwaltung kurz vor dem Abschluß stehen – es fehle noch eine Beschilderung im Bereich des Rosentals, erklärt Lea Hoffmann vom Presseamt am Mittwoch.

Die Bonner Oper, unter dessen Vorbau das Bus-Problem derzeit spielt, sieht naturgemäß weder Handhabe noch Verantwortung. Kritik an der Einschränkung vor der Haustür äußert man ebenfalls nicht. Dafür nennt eine Sprecherin ein anderes Bedarfsfeld: „Es erreichen uns vereinzelt Beschwerden unseres Publikums darüber, dass das Opernparkhaus schlechter erreichbar ist.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Warum soll der Hund auch laufen?
Ganz schön pickepackevoll
So gesehen zu Lastenräder in BonnGanz schön pickepackevoll