Zentralstelle für Fachkräfteeinwanderung NRW errichtet eine neue Landesbehörde in Bonn

Bonn · Das Land Nordrhein-Westfalen errichtet eine neue Behörde in Bonn. Die geplante Zentralstelle für Fachkräfteeinwanderung soll dem Fachkräftemangel im Land entgegenwirken.

In Bonn soll die neue Landesbehörde „Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung NRW“ entstehen.

In Bonn soll die neue Landesbehörde „Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung NRW“ entstehen.

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Die Stadt Bonn entwickelt sich zunehmend zu einem Drehkreuz für Fachkräfte, die nach Deutschland einwandern möchten. Wie der General-Anzeiger erfuhr, hat die Landesregierung beschlossen, die „Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung NRW“ in Bonn anzusiedeln. Hintergrund ist das neue Fachkräfteeinwanderungsverfahren, Ziel die Beschleunigung und Vereinfachung der Fachkräftegewinnung.

Die nämlich sei eines der zentralen Anliegen der Landesregierung, wie NRW-Integrationsminister Joachim Stamp sagte. „Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Nordrhein-Westfalen ist groß. Die Einrichtung der Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung ist ein wichtiger Schritt, um die Fachkräftegewinnung zu verbessern“, so Stamp.

Möglichkeiten des neues Einwanderungsgesetzes nutzen

Um die für Fachkräfte attraktiv zu sein, müssten bürokratische Hürden abgebaut werden. Stamp: „Wir vernetzen die ausländerrechtlichen und arbeitsrechtlichen Aufgaben und stellen eine enge Kooperation der Aufgabenträger an einem Standort sicher. Gebündeltes Fachwissen, kurze Wege und intensive Kooperation garantieren ein schnelles und serviceorientiertes Verfahren.“

Hintergrund der Gründung ist das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz des Bundes, das im kommenden März in Kraft treten wird. Die neue Landesbehörde soll in Bonn offenbar eine Scharnierfunktion ausüben. Zum einen hat hier bereits die für die Arbeitsmarktzulassung zuständige Stelle der Bundesagentur für Arbeit ihren Sitz; seit 2011 berät und vermittelt zudem die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur Fachkräfte aus dem Ausland, die eine Beschäftigung in Deutschland suchen. Ihr zugeordnet ist die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA), welche das Bundesbildungsministerium ab kommendem Februar für zunächst vier Jahre finanziert und die internationale Fachkräfte vor ihrer Einreise nach Deutschland zu Fragen ihrer beruflichen Anerkennung beraten soll. Die genannten Institutionen haben ihren Sitz am Standort des Bonner Arbeitsamtes an der Villemombler Straße in Bonn.

Bezirksregierung wird mit eingebunden

Nun kommt also noch die Zentralstelle des Landes hinzu, bei der in maßgeblicher Rolle die Bezirksregierung Köln im Boot sein wird. Sie kümmert sich von März an in der Bonner Behörde um ausländerrechtliche Fragen, Visumangelegenheiten und Familiennachzug. „Wir freuen uns, einen Beitrag für die Beschleunigung der gesellschaftlich dringend nötigen Fachkräfteeinwanderung leisten zu können“, sagte Regierungspräsidentin Gisela Walsken. Die enge Kooperation mit den verschiedenen Stellen der ZSBA an einem gemeinsamen Standort gebe der Bezirksregierung die Möglichkeit, „bundesweit modellhaft die Vorteile einer engen Verzahnung der Zusammenarbeit herauszuarbeiten“, sagte sie.

Nicht zu klären war am Mittwoch, wie viele Arbeitsplätze durch die Neuansiedlungen in Bonn entstehen werden und ob auch die Zentralstelle des Landes ihre Büros in Duisdorf beziehen wird.

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