Eine Mammutaufgabe für Bonn Bonn bereitet sich auf die internationale Klimakonferenz vor

Bonn · Ab Mitte August werden Teile der Rheinaue für die Aufbauarbeiten gesperrt. Der Staatssekretär informiert über Stand der Vorbereitungen.

Einen Vorgeschmack auf das, was zwischen dem 6. und 17. November bei der 23. internationalen Klimakonferenz der Vereinten Nationen, der COP 23, auf Bonn zukommt, konnte man schon einmal im Februar beim Außenministertreffen der 20 führenden Industrienationen (G 20) bekommen. Damals war nach temporären Straßensperrungen der Verkehr in Bonn und der Region teilweise zum Erliegen gekommen. „Es wird natürlich auch beim Weltklimagipfel einige Einschränkungen geben, aber er ist auch eine riesengroße Chance für Deutschland und auch für Bonn als deutsche UN-Stadt, sich als weltoffen und gastfreundlich zu beweisen“, sagte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Nicht nur an die Verhandlungen und die Ergebnisse würden große Erwartungen geknüpft. Deutschland als technischer Ausrichter müsse die Mammutaufgabe lösen, den bis zu 25 000 erwarteten offiziellen Konferenzteilnehmern die entsprechenden Bühnen für die Gespräche und Treffen in Bonn zu bieten und die Mobilität der Gäste sicherzustellen. Prominentester Name auf der Gästeliste ist bislang der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, verriet Flasbarth.

Anfang August starten die Vorbereitungen

Was ist geplant? Es sollen erstmals zwei Zonen eingerichtet werden. Eine sogenannte Bula-Zone erstreckt sich auf rund 20 000 Quadratmetern vom World Conference Center Bonn (WCCB) bis zur Deutschen Welle und ist Ort der Verhandlungen der Delegierten von Regierungen aus 197 Nationen. „Bula“ ist das Fidschi-Wort für „Hallo“ oder „Freundlich“. Die Republik Fidschi übernimmt die Präsidentschaft für die COP 23.

Ein zweiter Tagungsbereich, die Bonn-Zone, entsteht auf einer Fläche von rund 35 000 Quadratmetern auf der Blumenwiese. Das Areal bildet mit den Pavillons der Länder, dem Pressezentrum und Veranstaltungsräumen den zentralen Konferenzort für die Delegierten, die Nichtregierungsorganisationen sowie die Vertreter von Umwelt- und Wirtschaftsverbänden. Um den Austausch zwischen den Zonen zu optimieren, werden Shuttlebusse eingesetzt.

Wann starten die Bauarbeiten? Anfang August sollen die Vorarbeiten, etwa die Verlegung von Kabeln und Blitzschutzeinrichtungen, starten. Ab Mitte August beginnt der Aufbau der temporären Bauten in der Rheinaue. Bis zum Abbau Ende Dezember sind diese Flächen nicht mehr frei zugänglich. Ebenso werden der Parkplatz an der Charles-de-Gaulle-Straße sowie der Rheinauen-Parkplatz an der Ludwig-Erhard-Allee überwiegend für die Öffentlichkeit gesperrt. Der Minigolfplatz sowie seine Parkplätze bleiben geöffnet. Die Zufahrt zur Charles-de-Gaulle-Straße wird hinter der Tiefgarage kontrolliert und ist nicht mehr frei zugänglich.

Wo wohnen die Teilnehmer? Die Tourismus & Congress GmbH hat bereits in Bonn und der weiteren Region zwischen Köln und Koblenz feste Bettenkontingente gebucht. Weil auch viele Teilnehmer aus ärmeren Ländern oder Jugendgruppen unter anderem von Umweltschutzverbänden erwartet werden, hat die Stadt dazu aufgerufen, kostenlos Privatquartiere zur Verfügung zustellen. Mit einer breit angelegten Informationskampagne „Natürlich Bonn“ sollen die Bürger ab 25. Juli auf das Großereignis eingestimmt werden.

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